Regentropfen glänzen auf historischem Lack

St Ingbert · Ein bisschen besseres Wetter hätte man dem Oldtimertreffen am Samstag schon gewünscht. Dennoch waren die Veranstalter mit der Resonanz bei Teilnehmern und Besuchern zufrieden. Nur ein paar Motorräder scheuten das Regen-Risiko.

 Dutzende solch toller Karossen von Auto- und Motorradliebhabern aus der Region waren am Samstag beim Oldtimertreffen in der verregneten Fußgängerzone in zu entdecken. Foto: Jörg Jacobi

Dutzende solch toller Karossen von Auto- und Motorradliebhabern aus der Region waren am Samstag beim Oldtimertreffen in der verregneten Fußgängerzone in zu entdecken. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

. Benzingeruch liegt in der Luft, Motoren heulen auf, Fußgänger drehen sich verwundert um: Am Samstag stand die St. Ingberter Innenstadt wieder ganz im Zeichen der betagten Autos. Zum 29. Mal trafen sich Bolidenfans, Hobbybastler und Interessierte zum Oldtimertreffen . Ab der unteren Kaiserstraße konnten teilnehmende Fahrer eine etwa 100 Kilometer lange Strecke zurücklegen, die von Neunkirchen und Ottweiler über Tholey und Eppelborn zurück nach Heusweiler und Quierschied und schließlich zurück nach St. Ingbert führte. So erfreute Besucher der Anblick alter Fords, Opel GT's oder Autos, die an Gangsterwagen aus alten Filmen erinnerten.

Zwei, die wohl erst im kommenden Jahr komplett mitfahren werden, sind Tobae Karl und Manfred Löß. Die beiden Freunde waren mit ihren Peugeots 203 beim Oldtimertreffen . Die Pick-ups, beide Baujahr 1953, waren zwar kurz auf der Strecke, "aber nach der ersten Kurve sind wir wieder runter", erzählt Tobae Karl. Die mausgrauen Fahrzeuge haben sie erst seit kurzer Zeit und richten sie nach und nach wieder her. Am liebten würden sie alles original belassen, doch für eine Zulassung müssen Kompromisse eingegangen werden, so wurde beispielsweise ein Warnblinklicht nachträglich eingebaut.

Gewerkelt wird als Hobby und mit Leidenschaft: "Wo andere Fußball spielen, machen wir uns an die Autos ran", lacht Manfred Löß. Neben der Mechanik haben sie sich auch mit der Historie ihrer 43 PS starken Fahrzeuge auseinandergesetzt. So wissen sie unter anderem zu erzählen, dass der Unterbau immer gleich war, aber je nach Nutzung der Aufbau verändert werden konnte. Immerhin war der 203er ein beliebtes Auto für Landwirte oder Winzer. Gerne führten sie auch vor, wie man bei Bedarf die Scheibenwischer per Handkurbel bedienen kann.

Exotisch ging es bei Willi Burmeister zu. Mit seiner quietschgelben Corvette Coupe C6 Grand Sport hatte der Luxemburger einen echten Blickfang in der Fußgängerzone stehen. Zwar ist das Fahrzeug erst 2011 vom Band gelaufen und erfüllte damit nicht das Kriterium, dass Autos nur ab Baujahr 1982 am Rennen teilnehmen durften. Doch seiner Begeisterung für fahrbare Untersätze aus den Vereinigten Staaten tat dies keinen Abbruch. "Dies ist meine fünfte Corvette in den vergangenen 17 Jahren", so Willi Burmeister. Beeindruckende 482 PS hat das Auto unter seiner Haube. . Doch nicht nur technische Details, sondern auch die Pflege lagen dem Mann aus dem Nachbarland am Herzen. So wischte er nach jedem Regenschauer seine Corvette mit einem Tuch wieder trocken und sauber.

Zufrieden mit der Veranstaltung zeigte sich Petra Scholl vom Veranstalter Stadtmarketing St. Ingbert gGmbH. "Wir hatten nur ganz wenige Absagen und die größtenteils wegen des Wetters", sagte Petra Scholl. Insgesamt waren 113 Teilnehmer am Start. Die meisten Absagen kamen von Motorradfahrern, denen das Wetter zu risikoreich war.

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Hintergrund:Beim Oldtimertreffen wurden auch Pokale vergeben. Ältester Pkw: Rainer Schoenes, Peugeot 301c, Baujahr 1933; Ältestes Motorrad : Felix Derschang, Terrot, Baujahr 1950; Weiteste Anreise: Raimund Berenz aus Greimersburg ; Geschicklichkeitsfahrt Motorrad : Felix Derschang; Geschicklichkeitsfahrt Pkw: Rudi Günther; Damenpokal: Ellen Schöffler; Ältester Teilnehmer: Rudolf Dörr, geboren 1925. Stärkste Mannschaft: Oldtimerfreunde Am Beckerturm. bo

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