Rat unterstützt Alstom-Belegschaft

Bexbach · Der Bexbacher Stadtrat hat gestern Abend mit einer Resolution der Belegschaft des Alstom-Werkes den Rücken gestärkt. Ein Signal – wenngleich Bürgermeister Thomas Leis das Thema realistisch einschätzt: „Die Entscheidungen fallen in Paris.“

 Mit einer Resolution hat sich der Bexbacher Stadtrat gestern Abend auf die Seite der Belegschaft des Alstom-Werkes gestellt und seinen Unmut über die von der Konzernleitung geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen zum Ausdruck gebracht. Foto: Thorsten Wolf

Mit einer Resolution hat sich der Bexbacher Stadtrat gestern Abend auf die Seite der Belegschaft des Alstom-Werkes gestellt und seinen Unmut über die von der Konzernleitung geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen zum Ausdruck gebracht. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Anlässlich der wohl nun endgültig letzten Sitzung des "alten" Bexbacher Stadtrates hat sich das Gremium gestern Abend einstimmig per Resolution auf die Seite der Belegschaft des Bexbacher Alstom-Werkes gestellt. Zum Hintergrund: Während derzeit noch das Bieter-Ringen um die Übernahme der Energiesparte des französischen Konzerns läuft, will das Unternehmen innerbetrieblich umstrukturieren. Dies könnte den Verlust von 80 Arbeitsplätzen am Höcherberg bedeuten (wir berichteten mehrfach). In seiner gestern verabschiedeten Resolution fordert der Bexbacher Stadtrat, ebenso wie die Gewerkschaft, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, freiwerdende Kapazitäten mit der Einführung alternativer Produkte zu nutzen und der Belegschaft eine langfristige Beschäftigungsgarantie zu geben. "Der Rat der Stadt Bexbach hat kein Verständnis für die Pläne von Alstom, den Standort Bexbach umzustrukturieren", lässt die Resolution dabei schon gleich zu Anfang wissen.

Im Vorfeld der gestrigen Sitzung verdeutlichte Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis (SPD ) gegenüber unserer Zeitung noch einmal den Unmut der Stadt über die Pläne der Alstom-Konzernleitung. "Zusammen mit Doris Gaa und Landrat Clemens Lindemann haben wir versucht, genauere Informationen über die Alstom-Pläne zu erhalten. Und was wir raus bekommen haben, ist eben nicht wirklich positiv." So habe sich abgezeichnet, dass die Entscheidungen in Paris fielen, "dort werden die Stellrädchen gedreht". Dies lasse wenig Möglichkeiten, tatsächlichen Einfluss auf die Entscheidungsprozesse zu nehmen, so Leis. "Wir sind der ganzen Entwicklung eher ausgeliefert."

Die Frage, ob eine solche Resolution wirklich etwas bringe, beantwortete Leis mit einer Gegenfrage: "Was sollen wir sonst machen? Wir können uns nur weit aus dem Fenster lehnen und so signalisieren 'Wir wollen das nicht!'." Dabei gehe es der Stadt vornehmlich um die von einem möglichen Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter und deren Familien. Leis: "Viele davon sind Bexbacher Jungs!" Deutlich weniger relevant hingegen seien für ihn, so Leis, möglicherweise auf Sicht wegbrechende Gewerbesteuereinnahmen. "Für mich sind die Arbeitsplätze wichtig!"

Doch nicht nur die Zukunft des Bexbacher Alstom-Werkes stand gestern Abend auf der Tagesordnung des Bexbacher Stadtrats. So ging es im weiteren Verlauf der Sitzung auch um die Neugestaltung der Bahnhofstraße, den Neubau des Pfarrheims St. Martin oder auch um das Familienhilfezentrum. < weiterer Bericht folgt

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