Neunkirchen. An Karfreitag wird Pater Raimund Spira 75 Jahre alt (Foto: Hiegel). Mit diesem Alter läuten die Glocken den Ruhestand eines Priesters ein. Denn laut kirchlichem Gesetzbuch soll der Seelsorger mit 75 Jahren kürzer treten. Doch Pater Spira möchte "über das Jahr 2011 hinaus Pastor der Pfarrei St. Pius/St. Vincenz bleiben, vorbehaltlich der souveränen Verfügungsgewalt des neuen Bischofs". Die Verlängerung seiner Arbeitszeit wäre sein größtes Geburtstagsgeschenk. Zum Geschenkpaket gehört aber auch, dass St. Pius über das Jahr 2011 hinaus selbstständig bleibt, wenn auch in Kooperation mit St. Marien. Das Bistum hat entschieden, dass Pater Raimund Spira über seinen 75. Geburtstag hinaus als Kooperator in einer Pfarreien-Kooperation St. Pius/St. Marien tätig bleiben kann. Der Grundstein für Spiras Einsatz wurde in der Kamerun-Mission gelegt. Zwei Lebensabschnitte verbrachte er in der afrikanischen Mission; hier baute er auch zwei Kirchen. Den Hang zum handwerklichen Schaffen bekam auch die Piuskirche zu spüren, die er in ihrem Innern wesentlich verändert hat. Raimund Spira wurde am 10. April 1934 in Waldalgesheim bei Bingen als Sohn eines Maurers geboren. Er war der Älteste von fünf Geschwistern. 1962 wurde er nach dem Besuch des Hermann-Josef-Collegs der Pallottiner in Rheinbach und dem Noviziat in Olpe (Westfalen) zum Priester geweiht. Es folgten Studien in Frankreich, ehe er als Kaplan in Yaounde in Kamerun eingesetzt wurde. Während eines Zwischenaufenthaltes in Deutschland war er für "Missio" tätig und Kurat der Pfadfinderinnenschaft St. Georg in der Diözese Trier. Danach wurde er Teamleiter des Kameruner Unternehmens der Pallottiner in Yaounde und Pfarrer der Pfarrei Vincenz Pallotti im Stadtteil Nlongkak. Die Pfarrei feiert an Ostermontag den Geburtstag des Paters im Piusheim. gm