RAG soll die fehlenden Kosten übernehmen

Ensdorf · Eine Resolution zum Bau des Saar-Polygons auf der Bergehalde hat der Ensdorfer Gemeinderat am vergangenen Donnerstag verabschiedet. Die RAG wird aufgefordert, die fehlenden Kosten zu übernehmen.

 Die Tafel zeigt, wie das Saar-Polygon auf der Ensdorfer Bergehalde aussehen soll. Foto: SZ/Heike Theobald

Die Tafel zeigt, wie das Saar-Polygon auf der Ensdorfer Bergehalde aussehen soll. Foto: SZ/Heike Theobald

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Auf Antrag der SPD-Fraktion hat der Gemeinderat Ensdorf am Donnerstagabend eine Resolution zum Bau des Saar-Polygons auf der Bergehalde verabschiedet. Demnach wird die RAG aufgefordert, die fehlenden Kosten für den Bau der Landmarke auf der Bergehalde zu übernehmen.

Bereits im Juni 2011 wurden die Pläne dem Bauausschuss vorgestellt, die Fertigstellung war erstmals für Juli 2012 zum Ende des Bergbaus an der Saar, vorgesehen. Das Projekt war ursprünglich mit 500 000 Euro veranschlagt, eine Summe, die nach der erfolglosen ersten Ausschreibung bei Weitem nicht auszureichen scheint. "Es wäre ein Gewinn, wenn das Denkmal endlich errichtet würde", erklärte Bürgermeister Hartwin Faust zu Diskussionsbeginn. Die entwickelte sich dann sehr schnell zu einer Grundsatzdiskussion darüber, ob das Denkmal überhaupt gebaut werden soll.

Dabei wollte Frederic Stinnen, Fraktionsvorsitzender der SPD, eigentlich mit dem Papier den Druck auf die RAG verstärken. "Es kann doch nicht sein, dass ein privatwirtschaftliches Unternehmen die Bauherrschaft dem Förderverein überlässt", sagte er. Die SPD fordert in der Resolution die RAG zur Übernahme der Finanzierungslücke auf. Inzwischen steht eine Gesamtsumme von rund zwei Millionen Euro im Raum. Gut 500 000 Euro hat der Förderverein zusammengetragen. "Bei diesen 500 000 Euro sehe ich die Schmerzgrenze für ein Denkmal. Ich habe schon damals gesagt, ich glaube erst an ein Polygon, wenn der Spatenstich erfolgt ist. Dass jetzt zwei Millionen verbaut werden sollen, kann ich vor der angespannten finanziellen Lage der Kommune nicht unterstützen. Ein Denkmal um jeden Preis, das machen wir nicht mit", erklärte Hermann-Josef Flesch, CDU.

"Wir stehen haushaltspolitisch mit dem Rücken an der Wand, haben gerade der Sanierungsmaßnahme im Freibad zugestimmt, der Sportplatz ist sanierungsbedürftig. Die Halde selbst ist Denkmal genug. Wir sollten nachdenken, ob wir das Geld nicht besser in andere touristische Maßnahmen stecken", regte Martin Spang, CDU, an.

"Spenden für das Polygon können nicht für andere Dinge in Ensdorf genutzt werden. Der Start ist holprig, aber wenn es erst einmal da ist, haben wir etwas weltweit Einmaliges", betonte Peter Lay, SPD.

Enttäuscht zeigten sich die Gemeinderatsmitglieder der SPD, dass es von der CDU keine Unterstützung gab. "Damals hat die CDU zugestimmt, als es um die 10 000 Euro für das Polygon ging", so der Vorwurf von Udo Luxenburger. "Auf keinen Fall darf durch diese Diskussion jemand auf die Idee kommen, dass Ensdorf das Geld aufbringen muss. Wer bestellt, der bezahlt, und wir wollen mit der Resolution der Sache neuen Schwung einhauchen", sagte Stinnen.

Unterstützung erhielt er von Thorsten Comtesse, Bündnis 90/Die Grünen. Er sieht Land und RAG in der Pflicht, die Finanzierungslücke zu schließen. Auch Heinrich Becker, Freie Wähler, ist überzeugt, dass eine Resolution das passende Werkzeug ist, um die Verantwortlichen aufzufordern, dass endlich etwas passiert. Schließlich wurde die Resolution bei elf Enthaltungen und einer Gegenstimme mit zwölf Ja-Stimmen auf den Weg gebracht.

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