Profis kümmern sich um Promenade

Neunkirchen. Der drohenden Verödung der Bliespromenade wollen und können Stadt und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises Neunkirchen nicht tatenlos zuschauen. "Im letzten halben Jahr waren wir hinter den Kulissen sehr aktiv", betonen Bürgermeister Jürgen Fried und WFG-Geschäftsführer Klaus Häusler im Gespräch mit der SZ

Neunkirchen. Der drohenden Verödung der Bliespromenade wollen und können Stadt und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises Neunkirchen nicht tatenlos zuschauen. "Im letzten halben Jahr waren wir hinter den Kulissen sehr aktiv", betonen Bürgermeister Jürgen Fried und WFG-Geschäftsführer Klaus Häusler im Gespräch mit der SZ. Nachdem die Sinn-Leffers-Filiale bekanntlich der Insolvenz zum Opfer fiel und der weitere "Platzhirsch" C&A zum Jahresende ins Saarpark-Center übersiedelt, ist guter Rat teuer. Das aktuellste Ergebnis der Bemühungen: In den nächsten Tagen wird eine Consulting-Gesellschaft mit europaweiten Verbindungen beauftragt, ein realistisches Entwicklungskonzept für die Promenaden-Zukunft auszuarbeiten. Die Studie soll bis Jahresende stehen.Dabei seien alle Optionen offen, so Fried und Häusler. Neben einer geschäftlichen Wiederbelebung sei auch die Nutzung für Freizeit und Wohnen denkbar. "Es ist wichtig, dass wir nicht in Panik verfallen, sondern nachhaltig handeln", beschreibt Häusler den Leitfaden. Man wolle in der Geschäftszeile zwischen Bahnhof- und Brückenstraße keine qualitiative Abwärtsspirale in Gang setzen.Häusler macht zugleich klar: In Zeiten, wo ganze Ketten wie Hertie, Woolworth und Karstadt zusammenbrechen, ist die "Rettung" der Bliespromenade fast eine Sisyphus-Arbeit. Und die wird noch weiter erschwert durch die überaus komplizierten Eigentümer-Strukturen der drei "Sorgenkinder"-Gebäude zwischen dem Haus Braunberger und dem Ärztehaus. Die Häuser sind überwiegend im Besitz von verschachtelten Anlegerfonds in England, Holland und Großbritannien, die wiederum professionelle Firmen mit der Verwaltung oder Belegung beauftragt haben. "Wir telefonieren mit Gott und der Welt", fasst Häusler zusammen.Immerhin ist es dabei gelungen, Vertreter aller Objektträger im vergangenen Frühjahr zu einem gemeinsamen Gespräch nach Neunkirchen zu bekommen. Dabei kam es zu einer Minimaleinigung: Für die Gebäude, die bereits oder bald leerstehen - zusammen rund 10 000 Quadratmeter Nutzfläche - wird eine gemeinsame Perspektive gesucht. Diese "ganzheitliche Betrachtungsweise", so Häusler, werde auch besagtem Entwicklungskonzept zu Grunde gelegt.Diese Auftragsarbeit wiederum, so stellt Bürgermeister Fried klar, werde ein Baustein des Erneuerungskonzeptes für die gesamte "City Nord" sein, also dem Areal zwischen Mozart-, Bahnhof- und Wellesweilerstraße sowie der Blies. Ein Gesamtkonzept dafür werde die Stadt Anfang des kommenden Jahres vorstellen.