Pornos und wildes Durcheinander

Sötern · Die Akteure des Söterner Theater vereins zeigten bei ihren Theatertagen die Komödie „1, 2, 3. . . Oberkörper frei“. Bei den zwei gut besuchten Vorstellungen in der Mehrzweckhalle gelang es den Schauspielern dann auch innerhalb kürzester Zeit, das Publikum zum Toben zu bringen.

 Das Ensemble des Söterner Theatervereins hat das Stück „1, 2, 3. . . Oberkörper frei“ gezeigt. Fotos: Christian Barth

Das Ensemble des Söterner Theatervereins hat das Stück „1, 2, 3. . . Oberkörper frei“ gezeigt. Fotos: Christian Barth

 Jetzt geht's Randy Andy an die Wäsche.

Jetzt geht's Randy Andy an die Wäsche.

Beeindruckende schauspielerische Leistungen in den wie auf den Leib geschnittenen Rollen und die unzähligen Pointen trugen dazu bei, dass die Besucher einen kurzweiligen Abend mit viel Spaß erleben durften. Wenig verwunderlich, dass die Rückmeldungen aus dem Publikum durchweg positiv waren. "Ich habe bei einem Theaterstück noch nie so oft und herzhaft lachen müssen", schmunzelt Berthold Wagner aus Schwarzenbach nach der Aufführung.

Auch Spielleiterin Marina Kochems war nach der Aufführung erleichtert. "Wir wollten nach dem etwas schwerfälligen Stück im vergangenen Jahr nun wieder richtig die Wutz auf der Bühne kreisen lassen und suchten daher etwas sehr Witziges heraus. Ich denke, das ist uns in diesem Jahr prima gelungen", fasst sie die Stückauswahl zusammen.

Tatsächlich lässt schon der Titel des Stücks einiges erwarten. Um was ging es genau? Die Studenten Rainer und Jens, ständig pleite, vermieten eine leer stehende Dachgeschosswohnung an eine Filmproduktionsfirma, die dort einen Porno drehen möchte. Das Dumme an der Sache ist nur: Die Wohnung gehört nicht den Studenten, sondern der Familie Zinsmeier, die ebenfalls im Haus wohnt. Und die Studenten wissen nicht, dass ein Porno gedreht werden soll. Beste Voraussetzungen, dass das Chaos beginnen kann. Während nun die Protagonisten ständig unbewusst "aneinander vorbei reden", was zu jeder Menge komischer Situationen führt, kommen auch noch die Eigenarten der Film-Hauptdarsteller köstlich zur Geltung.

Da ist Randy Andy, der beim Porno mitspielen möchte, aber noch nie eine Frau beglückte, ebenso fehl am Platz wie Jacky Jaqueline, die sich nur im Dunkeln ausziehen will. Naheliegend, dass sie den oberproletenhaften Filmproduzenten Ralle Schwanzen damit fast zur Verzweiflung bringen. Ergänzt wird das Durcheinander noch durch die senile Oma Grete, die ebenfalls in dem Film mitspielen möchte. Auch für die Familie Zinsmeier gibt es nichts zu lachen, weil immer wieder auch Frau Ziege vom Ordnungsamt das Set stört und zur Baumängelbeseitigung auffordert, was der arme Herr Zinsmeier im Auftrag seiner Ehefrau stets sofort zu erledigen hat. Dem Titel so richtig gerecht wird das Stück zum Ende hin, als sich der verklemmte Randy Andy doch noch dazu hinreißen lässt, einen Strip hinzulegen und den Oberkörper zu entblößen. Klar, dass spätestens nun keiner im Saal mehr zu halten war und die Schauspieler mit jeder Menge Applaus vom Publikum verabschiedet wurden.

theaterverein-soetern.de

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