Open-Air am Bostalsee Poppconcerts will 2018 wieder Ton angeben
Bosen · In dieser Saison veranstaltet die Trierer Agentur kein großes Open-Air am Bostalsee. Für nächstes Jahr laufen aber bereits Verhandlungen. Neue Veranstalter bringen junge Stars wie Lena-Meyer Landrut und Vanessa Mai in die Region.
Musikalisch wird in dieser Saison einiges am Bostalsee geboten: das Seefest mit mehreren Bühnen, Festivals mit Künstlern, die live auftreten, oder mit tanzbaren Beats, die Profis an den Plattentellern zusammenmixen. Was allerdings fehlt, ist ein großes Open-Air, wie es eines 2015 mit Stargeiger David Garrett gab. Oder 2013 mit Xavier Naidoo und den Toten Hosen (zwei Konzerte). Wie bereits im vergangenen Jahr, veranstaltet die Trierer Konzertagentur Poppconcerts kein Event am Bostalsee.
Woran liegt's? Terminliche Probleme? In der Tat hat eine Großveranstaltung, die ADAC-Rallye, ein mögliches Konzert verhindert. Wie Landrat Udo Recktenwald (CDU) berichtet, hatte Poppconcerts in jenem Zeitraum etwas in Aussicht gestellt. Das bestätigt auch Oliver Thomé, Geschäftsführer der Trierer Agentur. "In diesem Jahr blockt die ADAC-Rallye quasi drei gute Wochenenden." Denn was der Automobilclub an Infrastruktur auffahre, sei Champions-League-Niveau und lasse sich nicht an einem Tag auf- oder abbauen.
Mit der Münchener Freiheit, Vanessa Mai und Lena Meyer-Landrut kommen bekannte Künstler an den See, die unterschiedliche Generationen ansprechen. Letztere ist beim Summer-Fade-Out-Festival im September dabei. Mit diesem Festival mischt - wie auch beim Ende April mit 3400 Besuchern über die Bühne gegangenen Celebrate Live - ein neuer Veranstalter am Bostalsee mit. Wir engen uns zu sehr ein, wenn wir uns nur auf einen verlassen", sagt dazu Recktenwald. Und macht deutlich, dass der Landkreis - wenn das Angebot passt - mit verschiedenen Agenturen zusammenarbeitet.
Und was ist mit Poppconcerts? Im Jahr 2012 einigten sich der Konzertveranstalter und der Landkreis St. Wendel auf eine fünfjährige Zusammenarbeit. "Der Vertrag ist ausgelaufen und noch nicht verlängert", berichtete Recktenwald. Für Thomé eine rein formelle Geschichte. Der Vertrag sei eine Willensbekundung gewesen. Und dass beide Seiten wollen, hätten sie mit bislang vier Konzerten bewiesen. Für den Agentur-Chef ist sein Engagement am See also nicht Geschichte. Ganz im Gegenteil! 2018 könnte was gehen. Wie St. Wendels Landrat verrät, hat Poppconcerts einen Termin geblockt und "im Spätsommer ein Open-Air in Aussicht gestellt". Das höre sich verheißungsvoll an. Mehr konnten beide zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten. Geht es nach Thomé würde er lieber zwei Konzerte als eines anbieten. Bühne, Personal oder die Unterbringung der Künstler - ein Open-Air sei mit enormer Infrastruktur verbunden und somit auch mit Kosten. "Für einen Tag aufzubauen, rechnet sich quasi nicht", so der Konzert-Experte. Das Budget für eine Veranstaltung am Bostalsee gehe in die Hunderttausende. Unter 8000 Zuschauern seien große Shows wirtschaftlich nur schwer darstellbar. Und das finanzielle Risiko liege nunmal bei Poppconcerts. In der Vergangenheit habe man sehr gut mit dem Landkreis und dem Freizeitzentrum Bostalsee zusammengearbeitet. Das solle sich so fortsetzen.
Der große Erfolg des ersten Open-Air-Wochenendes 2013 mit Xavier Naidoo und den Toten Hosen habe zu einem gewissen Anspruch geführt: "Wenn man Meilensteine gesetzt hat, tut man sich schwer, ein Konzert zu veranstalten, zu dem 2000 Zuschauer erwartet werden", gesteht Thomé. Das Eventgelände am See sei prädestiniert für Großveranstaltungen. Oder in der Fußballsprache ausgedrückt: Es habe Bundesliga-Niveau. Und da wolle er in dieser Location nicht auf Kreisklassen-Niveau absteigen. So dürfen Musikfreunde gespannt sein, welcher Erste-Klasse-Künstler nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 an den Bostalsee kommt...
