Personalpolitik für die Zukunft

St Wendel · Einem Mangel an Fachkräften entgegen zu wirken, ist eine der künftigen Herausforderungen für Firmen. Mit Blick auf den demografischen Wandel gab es im UTZ St. Wendel Tipps rund um die Personalpolitik.

 Lockere Gesprächsrunde nach der Veranstaltung: Patrick Müller, Geschäftsführer Alois Kasper GmbH, Hans Karmann, Prof. Daniel Bieber, Hans-Josef Scholl, Geschäftsführer Wirtschaftsförderungsgesellschaft, und Heiko Breit (v. links). Foto: gog

Lockere Gesprächsrunde nach der Veranstaltung: Patrick Müller, Geschäftsführer Alois Kasper GmbH, Hans Karmann, Prof. Daniel Bieber, Hans-Josef Scholl, Geschäftsführer Wirtschaftsförderungsgesellschaft, und Heiko Breit (v. links). Foto: gog

Foto: gog

Bis zum Jahr 2030 wird die saarländische Bevölkerung auf unter 900 000 Einwohner sinken. Gleichzeitig werden die Menschen älter und die Erwerbstätigkeit wird schrumpfen; es droht in vielen Bereichen ein Fachkräftemangel. Die Veranstaltung "Zukunftsfähige Personalpolitik" im UTZ St. Wendel zeigte Konzepte zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Personalpolitik auf. Eingeladen hatte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land gemeinsam mit dem Institut für Sozialwirtschaft und Sozialforschung.

"Künftig darf sich die Fachkräftesicherung nicht auf Rekrutierung beschränken, konzentrieren Sie sich vermehrt auf den vorhandenen Mitarbeiterstamm. Diesen müssen Sie einen langfristigen Verbleib im Unternehmen ermöglichen. Da gilt es, Konzepte zu entwickeln, wie man die Mitarbeiter auf Dauer gesund und fit halten kann" riet Daniel Bieber, der Koordinator des Demografie Netzwerkes Saar (DNS) den zahlreichen Firmenvertretern.

Bieber sieht einen "riesigen Handlungsbedarf" bei der Verbesserung der Gesundheit. So sei im Saarland der durchschnittliche Krankenstand mit 4,5 Prozent wesentlich höher als etwa in Bayern oder Baden-Württemberg. Daniel Bieber stellte das "Demografie Netzwerk Saar" vor, das seine Aufgaben in einem moderierten Erfahrungsaustausch zwischen saarländischen Unternehmen "von der Praxis für die Praxis" und der konkreten Unterstützung im demografischen Veränderungsprozess sieht.

Betriebliche Weiterbildung ist eine wichtige Stellschraube zur betriebsinternen Fachkräftesicherung. Für kleine und mittelständische Betriebe fördert das saarländische Wirtschaftsministerium mit EU-Mitteln eine kostenlose Weiterbildungsberatung, die vom ISO-Institut koordiniert wird. Heiko Breit präsentierte das Angebot und forderte auf, davon regen Gebrauch zu machen: "Die Anforderungen an Qualität und Flexibilität der Mitarbeiter steigen ständig. Parallel dazu nehmen die Beschäftigungsmöglichkeiten für gering qualifizierte Beschäftigte ab."

Hans Karmann von der Bundesagentur für Arbeit verwies auf das Programm WeGebAu, das beim Erwerb eines Berufsabschlusses hilft. Gering qualifizierte Beschäftigte in einem Unternehmen können dabei in verkürzter Ausbildungszeit einen qualifizierten Berufsabschluss erwerben. Die Arbeitsagentur trägt dabei einen Großteil der Kosten wie Lehrgangs-, Fahrt- und Kinderbetreuungskosten. Auch zahlt man einen Teil des Arbeitsentgeltes an den Betrieb. Karmann: "Mit dem Programm wollen wir motivierte Helfer im Betrieb zu Fachkräften machen." Vor allem im Gesundheitswesen und der Altenpflege werde das Programm im Saarland sehr gut angenommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort