„Parken ist eine Katastrophe“

Bosen · Heiße Tage sorgen für chaotische Park-Verhältnisse in Bosen. Denn viele Besucher des Bostalsees parken entlang der Hauptdurchgangsstraße auf den Gehwegen. Sie wollen möglichst nah am See sein oder die Parkgebühr sparen.

Auto reiht sich an Auto. Die Reifen auf dem Bürgersteig, die Fahrbahn verengt. Hin und wieder muss ein Spiegel dran glauben. So sieht an heißen Tagen die Situation in Bosen aus, auch am vergangenen Wochenende. Und vermutlich auch wieder am kommenden. Das denkt Ortsvorsteher Armin Loos, der an die Autofahrer appelliert, die Verkehrsregeln einzuhalten. Denn entlang der Hauptdurchfahrtsstraße im Ort herrscht absolutes Halteverbot. Aber das scheint viele Autofahrer nicht zu stören. Loos: "Vom Campingplatz bis zum Dorfende stehen die Autos auf dem Gehweg - auf beiden Seiten; es ist eine Katastrophe." Und das, obwohl es rund um den See genügend Parkplätze gebe.

Das bestätigt auch Gernot Müller, Chef der Polizei in Türkismühle. "Es gibt ausreichend Parkmöglichkeiten; aber viele möchten eben am liebsten direkt vor dem See parken." Und das sei bei der Masse an Besuchern eben nicht so einfach.

Am vergangenen Wochenende seien zwischen 20 000 und 30 000 Badegäste da gewesen; das seien rund 7000 Autos. An solchen Tagen würden, so ist aus dem Freizeitzentrum Bostalsee zu hören, zusätzliche Parkplätze geöffnet - analog der Situation bei den Open-Air-Konzerten. Einweiser würden eingesetzt, Kassenhäuschen aufgestellt. Ein Tages-Parkticket kostet übrigens drei Euro.

Das Problem sei laut Müller nicht neu. "Es war schon immer so, dass die Bewohner in den See-Anliegerorten benachteiligt waren." Aber die Polizei steuere dem entgegen, soweit es in ihren Kräften liege. "Was getan werden kann, wird von uns geleistet", sagt Müller. Verstärkt seien Einsatzkräfte vor Ort, am vergangenen Wochenende sogar mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei. "Wann immer es die Zeit zulässt, fahren meine Leute raus." Dann sei das eine oder andere Knöllchen fällig. Im Gegensatz zu den "immensen Parkverstößen" hielten sich die klassischen Delikte wie Diebstahl oder Schlägereien in Grenzen. Aber sie kommen dennoch vor. Gerade gestern lag auf Müllers Tisch eine Anzeige: Auf der Liegewiese wurde eine Tasche gestohlen.

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