Parallelwelt fernab des runden Leders

Wenn die Fußball-Weltmeisterschaft den Tagesrhythmus vorgibt und das Alltagsgeschehen beherrscht, kann es passieren, dass man sich in skurrilen Situationen wiederfindet. Es scheint fast so etwas wie ein Paralleluniversum fern des runden Leders zu existieren.

Ich - eigentlich Fußball-Fan - habe mich bei zwei Spielen der deutschen Nationalmannschaft vom Fernseher weggetraut. Einmal war ich während des Spiels in einem Supermarkt. Das glich beinahe einem Entspannungsprogramm. Einsam zog ich durch die Gänge, keine Hektik, kein Stress. Denn es war niemand da.

Noch erschreckender gestaltete sich ein Spaziergang zeitgleich mit dem Spiel der Deutschen gegen die USA. Es kam mir fast so vor, als hätte jemand beim Radio die Stummtaste gedrückt. Niemand war unterwegs - keine Autos, keine Spaziergänger, keine Fahrrad-Fahrer, keine Jogger … Da waren nur ich und die Natur. Unglaublich still … Doch dann die Erlösung: Von irgendwoher kamen Jubelschreie, und später waren hupende Autos zu hören. So waren sie wieder vereint - die Fußball- und die Parallelwelt.

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