Pakete kommen aus Limbach

Homburg/Limbach · Wer hätte wohl vor über 15 Jahren gedacht, dass ausgerechnet die Paket-Sparte der Post einen solchen Zuwachs erleben würde? Nun, der Internet-Handel machte es möglich. Kein Wunder, dass auch in Homburg die Zustell-Basis zu klein wurde. Nun zog sie nach Limbach um.

 Mit dem Umzug der DHL Zustell-Basis von Homburg (unser Bild) nach Limbach steht am Homburger Hauptbahnhof nun ein großer Flächen- und Gebäudekomplex leer. Der befindet sich seit zehn Jahren im Besitz eines privaten Investment-Fonds. Fotos: Thorsten Wolf

Mit dem Umzug der DHL Zustell-Basis von Homburg (unser Bild) nach Limbach steht am Homburger Hauptbahnhof nun ein großer Flächen- und Gebäudekomplex leer. Der befindet sich seit zehn Jahren im Besitz eines privaten Investment-Fonds. Fotos: Thorsten Wolf

 Mit der neuen und modernen DHL-Zustell-Basis in Limbach will das Unternehmen dem steigenden Paket-Aufkommen gerecht werden.

Mit der neuen und modernen DHL-Zustell-Basis in Limbach will das Unternehmen dem steigenden Paket-Aufkommen gerecht werden.

Lange Zeit prägten die gelben Transporter und Lkws des Logistikunternehmens Deutsche Post/DHL das Bild rund um den Homburger Hauptbahnhof. Eine so genannte Zustell-Basis der Paketdienst-Sparte des Unternehmens hatte dort ihren Sitz.

Das ist inzwischen Geschichte, die Hallen und Büroräume zwischen dem Hauptbahnhof und einem nahe liegenden Möbelhaus stehen leer. Geblieben ist die Postfiliale, eigentlich ein Finanzcenter der Deutsche-Bank-Tochter Postbank mit Postschalterdienst, und eine Paketstation. Ansonsten ist alles Gelb verschwunden.

Gestern nun stellte DHL die neue Zustell-Basis für Homburg, Bexbach und Zweibrücken im Limbacher Gewerbepark an der Autobahn vor. Schon seit Montag vor einer Woche herrscht dort vor allem in den Morgenstunden reger Umschlagbetrieb. Und genau dessen Umfang habe, so Heinz-Jürgen Thomeczek, Unternehmenssprecher der Deutschen Post/DHL für den Bereich Saarland, zur Entscheidung geführt, Homburg zu verlassen und mit einer größer dimensionierten Zustell-Basis nach Limbach zu ziehen.

"Das Paketvolumen ist extrem gestiegen und der Platz der alten Zustell-Basis in Homburg ha da einfach nicht mehr ausgereicht." Diese Aussage mag so manchen angesichts der großen Gebäude am Homburger Hauptbahnhof überraschen, aber: "Bei den alten Gebäuden hat es sich um ein so genanntes Postamt mit Verwaltung gehandelt. Das hatte verschiedene Stockwerke und war deswegen als Umschlagort für Pakete nicht wirklich geeignet." Im Gegensatz dazu biete die neue Zustell-Basis in Limbach auf ebener Erde die Möglichkeit, deutlich schneller Lieferungen umzuschlagen.

Was beiden Standorten gleich ist: Weder in Homburg noch in Limbach ist die Deutsche Post/DHL Investor oder Eigentümer. "Wir waren in Homburg und sind in Limbach Mieter", erläuterte Thomeczek. So habe man das Areal in Homburg vor über zehn Jahren verkauft. "Inzwischen gehört das Gelände mit den Gebäuden einem privaten Fond." Als der Mietvertrag mit diesem Eigentümer ausgelaufen sei, habe man sich dafür entschieden, Homburg zu verlassen

Das wirft die Frage auf, was mit dem Gelände der nun nach Limbach verlagerten DHL-Zustell-Basis geschieht. Klar scheint: Die Stadt selbst hat keine Optionen, handelt es sich doch um Privatbesitz.

Allerdings: Mit dem Kauf eines Grundstücks und der Umwandlung dessen zu einem Parkplatz für Dauerparker vor einigen Jahren, gelegen zwischen dem ehemaligen Postareal und dem Möbelhaus, gehört die Stadt wohl trotzdem zu den Parteien, die an der Entwicklung des Gesamtgeländes beteiligt sind. Denn: Es ist zu hören, dass das nahe gelegene Möbelhaus gerne in Richtung Bahnhof erweitern will. Dazu benötigt das Unternehmen allerdings wohl die jetzt städtische Fläche. Die Stadt ihrerseits, und das bestätigte Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner auf Nachfrage unserer Zeitung, halte an ihrem Angebot für Dauerparker fest. Das macht einen Grundstückstausch und ein Heranrücken des städtischen Parkplatzes an den Bahnhof sinnvoll.

In diesem Zusammenhang kritisierte Schöner noch einmal deutlich und mit drastischen Worten die damalige Entscheidung des Bundes, Liegenschaften des ehemaligen Staatskonzerns Post an private Investoren zu verkaufen und die Kommunen außen vor zu lassen.

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