Ohne Mühe über jeden Berg

Völklingen/Petite Rosselle · Radfahren ohne Anstrengung: Mit dem E-Velo oder Pedelec machen selbst lange oder steile Strecken keine Probleme. Bei einer Radtour für Senioren stellte sich heraus, wie leicht das Ganze geht.

 Die Teilnehmer der Pedelec-Radtour hatten Spaß – schließlich sorgte der Elektromotor für entspanntes Radeln. Foto: Reni Reißner

Die Teilnehmer der Pedelec-Radtour hatten Spaß – schließlich sorgte der Elektromotor für entspanntes Radeln. Foto: Reni Reißner

Foto: Reni Reißner

Eine rund 40 Kilometer lange Marathonstrecke völlig untrainiert über Berg und Tal durch das Saarland radeln, dabei die grüne Landschaft genießen und am nächsten Morgen ohne Muskelkater mit dem Drahtesel zum Einkaufen - das schaffen heutzutage auch Senioren spielend. E-Velo oder Pedelec mit 250-Watt-Motor (0,3 PS) heißt dazu das Zauberwort. Eine vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) und dem Radfahrerclub ADFC organisierte "Pedelectour 60 plus" von Völklingen über Petite Rosselle, St. Nikolaus und zurück am Wochenende bewies es.

17 Männer und Frauen im Rentenalter starten vom Weltkulturerbe Völklinger Hütte aus zu der E-Velo-Tour. Einige haben ihre 2000 bis 3000 Euro teuren Räder selbst mitgebracht, andere leihen die Pedelecs zum Sonderpreis von 10 Euro (normal: 20 Euro) pro Tag an der der Verleihstation aus. Nach einer Probefahrt auf dem großen Parkplatz des Weltkulturerbes samt Rampe hat auch der letzte Anfänger keine Schwierigkeiten mehr.

Die Zuschaltung des Motors sorgt für kräftig Rückenwind. "Das Pedelec ist ein Velo, bei dem der Fahrer durch einen Elektroantrieb unterstützt wird, aber immer nur, wenn er in die Pedale tritt", erklären Reni Reißner vom ADFC und Stefan Pfeifer vom Fahrrad-Verleih. Der Motor sitzt bei den Pedelecs in der Mitte oder hinten und wird mit modernen Akkus mit Strom versorgt. Je nach Akkutyp variiert die Ladezeit zwischen 1,5 und mehr als 6 Stunden, was später für Reichweiten zwischen 50 und 100 Kilometern sorgt. Drei Fahrstufen lassen sich zusätzlich zu den Gängen regeln und eine "Speed-Taste" für ganz steile Anstiege gibt's auch noch.

"Vorsicht mit den Bremsen am Lenker, die sind wirklich recht bissig", warnt Reni Reißner. Doch der 66-jährige Pedelec-Fahrer, der zum ersten Mal im Sattel eines E-Velos sitzt, ist wenige Minuten später heilfroh, dass seine Bremsen so schnell reagieren, als er bei der Tour an einer Kreuzung fast ein Auto übersieht. Der Älteste auf der Tour, der 74-jährige Peter Gütter, fährt oft auch ohne Motorunterstützung bis zu 6000 Kilometer Rad im Jahr, sagt er. Die nicht ganz so geübte Seniorin Ursula Ruf ruft dagegen an der ersten großen Steigung: "Wo ist noch mal die Speed-Taste?" Kaum hat sie sie gefunden, radelt sie locker die Steigung hinauf. Eva Maschino, Projektleiterin des von der Bundesregierung geförderten Projektes "Klimaverträglich mobil 60 plus" ist am Ende zufrieden: "Allen Teilnehmern hat es Spaß gemacht - und alle wissen jetzt: Fahrradfahren ist gesund und umweltverträglich".

Die nächste "Pedelectour 60 plus" führt am 9. Mai ab Saarbrücken (Abfahrt 10 Uhr, by.schulz, Vorstadtstraße 53) in den Bliesgau. Am 1. Juni geht es wieder von Völklingen bis Petite Rosselle und zurück.

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