Noch drei Meilen bis Weihnacht

Nohfelden · Lieder von Wellen, Wind und Weite brachte der Shanty-Chor der Marinekameradschaft „Segelschulschiff Passat“ aus Nunkirchen mit in den Rathaussaal. Viel Applaus ernteten die Sänger am Ende der „Seereise“.

 Zum achten Mal in Folge gastierte der Shanty-Chor der Marinekameradschaft „Segelschulschiff Passat“ aus Nunkirchen im voll besetzten Saal des Nohfelder Rathauses. Foto: H. Bernhardt

Zum achten Mal in Folge gastierte der Shanty-Chor der Marinekameradschaft „Segelschulschiff Passat“ aus Nunkirchen im voll besetzten Saal des Nohfelder Rathauses. Foto: H. Bernhardt

Foto: H. Bernhardt

Seeleute waren und sind zu allen Zeiten froh, wenn sie irgendwo einen sicheren Hafen ansteuern können, um freundlich empfangen zu werden. Das mag dem Shanty-Chor der Marinekameradschaft "Segelschulschiff Passat" aus Nunkirchen nicht anders ergehen, wenn die Sänger irgendwo zu einem Auftritt einlaufen. Für die Bewahrer der Arbeitslieder der Seefahrer und der Seemannslieder moderner Prägung ist der große Saal des Nohfelder Rathauses ein solch sicherer Hafen, den der Chor nun zum achten Mal in Folge anlief. Und das Publikum zeigte auch nach der relativen Häufigkeit der Besuche keinerlei Ermüdungserscheinungen. Im Gegenteil, aus sämtlichen Amtsstuben mussten noch eilig Stühle herbeigeschafft werden, damit alle, die sich im Besitz einer Bordkarte befanden, auch den zugehörigen Sitzplatz erhalten konnten.

Und unversehens waren auch schon "Anker gelichtet" und die über zweistündige musikalische Seereise unter "Kapitän" Werner Holz startete. Der 17-köpfige Männerchor ließ "Die Windjammer kommen", wobei Solist Heini Klein (Urexweiler) zu einem ersten von mehreren stimmstarken Einsätzen des Abends kam. Ohnehin kamen die Sänger mit minimaler musikalischer Begleitung aus: Akkordeon, Bass, kleines Schlagwerk und Mundharmonika. Das musste reichen und mehr wird auch von einem Shanty-Chor nicht erwartet.

Zu erwarten dagegen, ziemlich bald nach dem Start, ein Eisbrecher, der die Zuhörer endgültig auf das Programm fixierte. Dazu diente, so der Chor-Sprecher, "das schönste Lied, das je für die See geschrieben wurde: "La Paloma". Womit sich die Sänger , die aus allen Ecken des nördlichen Saarlands stammen, schon ziemlich nahe an den für ein Seemanns-Lieder-Repertoire unverzichtbaren Hans Albers bewegten, dessen "Das letzte Hemd hat leider keine Taschen" folgte.

In der Folge gab es eine bunte Mischung von Liedern über das Meer, die Sehnsucht, das Fernweh und schließlich der unversehrten Rückkehr in den Heimathafen. Zeit für ein inniges "Ave Maria der Meere", quittiert mit großem Beifall des Nohfelder Publikums, unter dem sich nicht wenige aktive Sänger aus den verschiedensten Chorgesangsformationen der Gemeinde befanden. Für Werner Holz, musikalischer Leiter der Truppe, die das Andenken an den längst als Museumschiff in Travemünde vor Anker liegenden Viermast-Segler pflegt, spielt der unmittelbare Kontakt zum Publikum eine große Rolle. Deshalb mag er kleine Säle, wie den in Nohfelden , der mit etwa 150 Personen besetzt war.

Dieses Publikum, zumeist sogar Stammpublikum aus den vergangenen Jahren, lässt sich auch leicht mitnehmen auf die romantisierte große Seereise, erlebt dabei "Weihnachten auf See", kehrt ein "In der Weihnachtsbar". Aber stimmt doch schließlich ein in die Aussage: "Weihnachten bin ich zu Haus". Man spürte es, es sind "Noch drei Meilen bis Weihnacht". Einer darf an diesem Abend nicht fehlen, es ist schließlich sein Namenstag: Der Schutzpatron "St. Niklas", der laut Freddy Quinn ja ein Seemann war.

Wo der Nunkircher Shanty-Chor seine Heimat hat, wird am Ende des viel beklatschten Auftritts noch einmal deutlich: "Mir läwe gäre an der Saar". Und da ist gelegentlich auch "Pälzer Wind " zu verspüren. Den nimmt man gern als Zugabe, vor allem dann, wenn der Name eines Segelschiffs im Namen steht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort