Nicht immer die schönste Nebensache

Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Oder wie es Trainerlegende Giovanni Trapattoni jetzt anlässlich seines 75.

Geburtstages sagte: "Fußball isse Spaß. Isse schönste Spaß in Beruf." Trapattonis Worte scheinen sich noch nicht bis in den Warndt herumgesprochen zu haben, denn dort gab es am Sonntag im Derby zwischen dem SV Karlsbrunn II und dem SV Naßweiler (Kreisliga A Warndt) einen Spielabbruch. In der 82. Minute, beim Stand von 2:0 für Karlsbrunn, sprang ein Karlsbrunner einen Naßweiler Spieler in Kamikaze-Manier mit vorgestrecktem Fuß an, traf ihn am Kopf. In der Folge gab es eine wüste Prügelei zwischen den Betroffenen. Von der Auswechselbank stürmte ein Karlsbrunner Ersatzspieler aufs Feld und prügelte mit. Rudelbildung mit weiteren Schlägereien riefen Polizei und Krankenwagen auf den Plan. Mehrere Personen wurden verletzt, zwei von ihnen so schlimm, dass sie ins Krankenhaus mussten. Der Schiedsrichter verteilte zwei Rote Karten an Karlsbrunn, eine an Naßweiler und wollte nach einer 20-minütigen Unterbrechung das Spiel fortsetzen. Doch der SV Naßweiler verzichtete darauf, verließ den Platz.

Um was ging es? Um die Meisterschaft? Nein. Um den Abstieg, weil Karlsbrunn Vorletzter und Naßweiler Letzter ist? Auch nicht, denn aus der Kreisliga A kann man nicht absteigen. Es ging eigentlich um den Spaß. Es sollte ein Spiel sein. Doch es wurde blutiger Ernst. Trapattoni hätte dazu wohl gesagt: "Ein paar diese Spieler waren schwach wie Flasche leer." Man sollte sie nie mehr auf den Fußballplatz lassen.

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