Neunkircher Malerin fasst in Düsseldorf Fuß

Neunkirchen. Die in Neunkirchen geborene und später in Spiesen-Elversberg lebende Malerin Sabrina Fritsch erhielt gerade den Förderpreis für Kunst der Stadt Düsseldorf. Sie hätte auch im Saarland bleiben können und hier ein Studium beginnen. Doch sie verordnete sich nach dem Abitur Distanz zum Vertrauten

Neunkirchen. Die in Neunkirchen geborene und später in Spiesen-Elversberg lebende Malerin Sabrina Fritsch erhielt gerade den Förderpreis für Kunst der Stadt Düsseldorf. Sie hätte auch im Saarland bleiben können und hier ein Studium beginnen. Doch sie verordnete sich nach dem Abitur Distanz zum Vertrauten.

Ein Schritt ins Ungewisse

Mathematik und Kunst, erzählt sie, waren ihre Lieblingsfächer. Doch sie entschied sich dagegen, einfach mit der Kunst zu beginnen. "Ich wollte ein paar Jahre nach dem Abitur ins Land gehen lassen", sagt sie und begann an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ein Mathematikstudium. 2002 wechselte sie zur Freien Kunst "und es war ein Schritt ins Ungewisse", erinnert sie sich. Doch auf den ersten folgen weitere. Den es kam darauf an, weiterzugehen, weiß die 30-Jährige. Notfalls auch zu fahren. Nach drei Jahren Studium in Mainz bei Winfried Virnich mietete sie einen Transporter, packte 60 Bilder ein und fuhr nach Düsseldorf. Ziel: Die Kunstakademie, weithin bekannt als eine der wichtigsten Kunstschulen der Republik. Die Akademie hat einen Ruf, Tradition und ist ein Stützpunkt der Malerei. 2005 übernahm einer der wichtigsten Maler der Gegenwart, der Brite Peter Doig eine Professur. Bei ihm wollte Sabrina Fritsch weiterstudieren, aber auch noch 60 andere, erinnert sie sich. Doig nahm sie auf und 2008 schloss sie ihr Studium mit dem Akademiebrief ab. Nach Düsseldorf zu wechseln, war der Schritt von der formalen Strenge, die ihr Lehrer in Mainz von seinen Studierenden verlangte, zu Doig, bei dem Erinnerung und Atmosphäre ins Bild hineinwirkten. Ein Kontrastprogramm, sagt sie: "Das hat mir schon gut getan." Auch das Umfeld in Düsseldorf mit seiner großen Kunstszene unterschied sich von Mainz. War man dort bei den Rundgängen, bei denen sich die Studierenden mit ihren Arbeiten dem Publikum vorstellen, unter sich, ist in Düsseldorf der Andrang groß, aber auch die Konkurrenz, weiß sie. Ein Galerist wurde auf sie aufmerksam und vertritt sie mittlerweile.

Schritt in den Kunstbetrieb

Für eine junge Künstlerin ist damit ein Schritt hinein in den Kunstbetrieb getan. Dabei hilft auch das Atelier, das sie über den Kunstverein Düsseldorf bezog und mietfrei nutzen kann. Alles das sind Voraussetzungen für einen guten Start, wenn auch das Leben, wie bei vielen anderen jungen Künstlern auch, mit Nebenjobs bestritten werden muss. Daher hat sie der mit 4000 Euro dotierte Preis gefreut. Und diese Auszeichnung setzte ein Zeichen, "weil es für viele Kollegen in Düsseldorf einen Unterschied macht, ob man nach hier gewechselt ist oder von Anfang an dort studiert hat" , sagt sie. Der Preis hat diese Zweifel beseitigt. Sabrina Fritsch gehört dazu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort