"Neunkirchen hat mich politisch schon immer interessiert"
Herr Aumann, wie kommt man als Saarwellinger Sozialdemokrat darauf, Bürgermeister in Neunkirchen werden zu wollen?Aumann: Ich war beruflich seit 1999 als Jurist bei der Landeshauptstadt Saarbrücken beschäftigt. Das war eine Querschnittsaufgabe durch viele Bereiche und Probleme. So habe ich die Verwaltung einer großen Stadt kennengelernt
Herr Aumann, wie kommt man als Saarwellinger Sozialdemokrat darauf, Bürgermeister in Neunkirchen werden zu wollen?Aumann: Ich war beruflich seit 1999 als Jurist bei der Landeshauptstadt Saarbrücken beschäftigt. Das war eine Querschnittsaufgabe durch viele Bereiche und Probleme. So habe ich die Verwaltung einer großen Stadt kennengelernt. Ich habe einfach Lust an Verantwortung entwickelt, auf Kommunalpolitik in einem größeren Rahmen als einer Gemeinde. Elf Jahre war ich in Saarbrücken, bin 15 Jahre im Beruf und jetzt 40 Jahre alt - da habe ich mir das auch zugetraut.Wie sind Sie auf Neunkirchen gestoßen?Aumann: Neunkirchen hatte ich als Sozialdemokrat schon immer im Blick: ein Vorbild, das sich auch politisch in den Wahlergebnissen ausdrückt. Die SPD hat im Rat die absolute Mehrheit. Als Jurist hatte ich in der SGK, der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik, oft mit dem früheren Oberbürgermeister von Neunkirchen, Friedrich Decker, zu tun, den ich sehr schätze. Ihn und Jürgen Fried, seinen Nachfolger, habe ich angesprochen, nachdem die Stelle ausgeschrieben worden war. Ich bekam Gelegenheit, mich bei der SPD-Fraktion vorzustellen.Mit welcher Mehrheit wurden Sie gewählt?Aumann: Mit allen 26 Stimmen der SPD plus drei weiteren - für mich sehr erfreulich. Das spricht für das gute Klima im Rat von Neunkirchen. Da wird gut und konstruktiv gearbeitet, auch bei und mit der Opposition. Deswegen hört man im Land ja auch nicht viel aus dem politischen Neunkirchen - schade eigentlich.Kein Hindernis, dass Sie nicht aus Neunkirchen sind?Aumann: Meine berufliche Tätigkeit in Saarbrücken, so hatte ich den Eindruck, war eher von Nutzen. Ich hatte vielmehr Sorge, dass der Rat etwas misstrauisch sein könnte, weil der vorherige Beigeordnete zwar zugesagt hatte, nach Neunkirchen zu ziehen, dies jedoch nie verwirklicht hatte. Dass es also heißen könnte: Er sagt es zu, kommt aber doch nicht. Und jetzt? Umzug nach Neunkirchen?Aumann: Ja. Meine Frau und ich suchen ein passendes Haus, und dann ziehen wir um. Meine jüngste Tochter kommt gerade in die Schule, die ältere wechselt jetzt auf eine weiterführende Schule, und mein Sohn will mit seinen zwölf Jahren unbedingt weiter aufs Stadtgarten-Gymnasium in Saarlouis gehen. Er wird also mit dem Zug fahren.Werden Sie Saarwellingen, um genau zu sein den Ortsteil Schwarzenholz, vermissen?Aumann: Sicher, ich habe mein ganzes bisheriges Leben dort verbracht. Aber ich bin ja nicht aus der Welt. Vermissen werde ich aber ganz sicher auch meinen SPD-Ortsverein in Schwarzenholz.
Zur PersonJörg Aumann (40) war jahrelang Ortsvereinsvorsitzender der SPD Schwarzenholz, ein Jahr auch des SPD-Gemeindeverbandes. Er gehörte zwei Perioden lang dem Gemeinderat an. Bis 2004 war er stellvertretender Fraktionschef. Nach der Geburt seines dritten Kindes legte er eine Pause vom politischen Ehrenamt ein. Seit 1999 war er Jurist bei der Landeshauptstadt Saarbrücken. Als hauptamtlicher Bürgermeister von Neunkirchen ist Aumann nun zuständig für das Ordnungsamt, das Bauordnungsamt und den zentralen Betriebshof. we