Am 27. Juni ist die Grundsteinlegung, doch schon im Mai stellte die Prowin Winter GmbH ihr neues Fünf-Millionenprojekt der Öffentlichkeit vor: Gegenüber dem Gondwana-Park am Erlebnisort Reden entsteht ein hauseigenes Schulungszentrum. Über die weitere Belebung des ehemaligen Grubengeländes freuten sich beim sonnigen Termin vor Ort eine ganze Reihe von Gästen - dazu gehörten Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Schiffweilers Bürgermeister Markus Fuchs und sein Neunkircher Kollege Jörg Aumann, Ortsvorsteher Holger Maroldt, so wie Strukturholding-Saar-Geschäftsführer Bernd Therre. Auch frühere Entscheidungsträger wie Ex-Umweltminister Stefan Mörsdorf und Ex-Landrat Rudolf Hinsberger waren der Einladung gefolgt.

"Unser Investment am Zukunftsort Reden ist eine wunderbare Geschichte. Wir können hier etwas Dekoratives hinstellen", kündigte Prowin-Geschäftsführer Ingolf Winter an. "Wir wollen zum Erlebnis-ort beitragen", ergänzte Steffen Bug, der als Geschäftsführer der Prowin-Tochter "Bildung & Service" die entstehende Akademie leiten wird.

Das Schulungszentrum soll bis zum Herbst im Rohbau stehen und im Februar oder März die ersten Seminargäste aufnehmen. Der Neubau wird, neben den Büro- und Sozialräumen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie, Platz für 200 Schulungsteilnehmer und deren Bewirtung bieten. Dort werden künftig alle Startseminare und ein Großteil der weiterführenden Prowin-Seminare für die 45 000 Vertriebspartner des Unternehmens - zu 98 Prozent Frauen, die die Reinigungs-, Kosmetik- und Tierfutterprodukte von Prowin über "House-Partys" vertreiben - abgehalten. "Jeder dritte Starter schafft es zum nächsten Seminar", merkte Steffen Bug an.

Rund 10 000 Vertriebspartner aus ganz Europa, so die Erwartung, sollen jährlich in Reden geschult werden sowie die verschiedenen Produktgruppentrainings absolvieren. "Wöchentlich werden wir zwischen 150 und 200 Frauen und Männer aus allen Ecken Deutschlands und dem umliegenden Ausland ins Saarland und damit an diesen Zukunftsstandort bringen", präzisierte Ingolf Winter. "Über 90 Prozent fahren begeistert wieder nach Hause", versicherte er. Ideal sei der hohe Freizeit- und Erholungswert des Schulungsortes.

Bei weiterhin exorbitanten Steigerungsraten springe sein Unternehmen in diesem Jahr beim Umsatz vom zweistelligen in den dreistelligen Millionenbereich, gab Ingolf Winter bekannt. Bis 2020 sollen die Zahl dann bei 200 bis 250 Millionen Euro liegen. Dieses Ziel vor Augen klotzt Prowin bei der Werbung. So taucht der Name bei der Bandenwerbung in großen Fußballstadien (Winter: "Dort sind heute bis zu 50 Prozent Frauen") auf, auf dem Trikot des Zweitligisten VfR Aalen prangt der Prowin-Schriftzug schon länger. Man wolle den deutschlandweiten Bekanntheitsgrad des Unternehmens, der derzeit bei zehn Prozent liegt, auf 50 Prozent steigern, so das ehrgeizige Ziel der Geschäftsführung.