Theaterprojekt unter Corona-Bedingungen Strammes Programm, aber viel gelacht

Walhausen · Nationalpark-Radio sendet live die Theater-Premiere aus der Freien Waldorfschule Saar-Hunsrück in Walhausen.

 Fleißig und konzentriert haben die Schüler für ihr Stück geprobt.

Fleißig und konzentriert haben die Schüler für ihr Stück geprobt.

Foto: Norman Liebold

Die Freie Waldorfschule Walhausen hat in Kooperation mit Autor und Schauspieler Norman Liebold aus Abentheuer ein  Theaterprojekt auf die Beine gestellt. Am Mittwoch, 1. Juli, geht die Premiere in der Aula der Schule über die Bühne. Es sind aufgrund der Corona-Regelungen des Saarlandes nur 50 Personen in der Räumlichkeit erlaubt, um den nötigen Abstand halten zu können. Das bedeute, dass noch nicht mal alle Eltern, geschweige denn Freunde und Verwandte, den Siebtklässlern zuschauen können, wenn sie die Ergebnisse ihrer von Corona-Bedingungen zusätzlich erschwerten Arbeit präsentieren, berichtet ein Sprecher mit.

Die Schüler haben mit Klassenlehrer Andreas Kött in den vergangenen Wochen sechs Märchen geschrieben, die Prosa-Texte in Drehbücher umgearbeitet. Nun wollen sie die Werke auf der Bühne als Marionettenstücke umsetzen. Selbst die Marionetten haben sie im vergangenen Schuljahr unter Anleitung von Christine Koenen erstellt.

„Die Pandemie steigert die Herausforderung, die das Projekt für die im Schnitt 13-jährigen Schüler darstellt, noch erheblich, denn es können nur jeweils die Hälfte des Klassenverbundes an der Schule sein, so dass die effektive Zeit noch einmal zusammenschrumpft“, so der Sprecher. Autor Liebold ist nach eigenen Angaben tief beeindruckt von den Leistungen und vor allem der Kreativität der Jugendlichen:  „Es ist unglaublich. Wir haben noch weniger Zeit als ursprünglich vor Corona gedacht – und die Jungs und Mädels sind sogar noch schneller. Kürzlich standen die ersten auf der Bühne und haben ohne Text geprobt. Und diese ganzen Dinge, die wir beachten müssen: Kein Singen, drei Meter Abstand bei Sprechübungen, keine zu heftigen Bewegungen, Masken auf, Masken herunter. Das ist enervierend bei strammen Theaterproben. Aber wir bekommen es hin. Wir lachen viel, es macht unfassbar viel Spaß. Die Geschichten, die entstanden sind, sind unglaublich. Und manchmal auch ziemlich unheimlich. Da erkennt man viel von den Ängsten und Nöten, die besonders die Jungen dieser Tage durchmachen.“ Liebold, der als Redakteur beim Nationalpark-Radio mitwirkt und jeden ersten Freitag im Monat ein Hörbuch für das Radio einspricht, unterhielt sich mit dem Leiter des Radios, Stefan Pink. „Wir wollen es ermöglichen, dass alle, die Interesse haben, die großartige Leistung der jungen Autoren miterleben können.“ Das Radioteam kommt also am Mittwoch in die Waldorfschule und wird live aus der Aula die Aufführung übertragen. Im Vorfeld gibt es ein Interview mit Liebold.

Die Sendung startet am Mittwoch, 1. Juli, um 15.45 Uhr und ist überall über den Live-Stream des Nationalparkradios zu empfangen.

 Ein Textblatt wird bei der Aufführung nicht mehr gebraucht.

Ein Textblatt wird bei der Aufführung nicht mehr gebraucht.

Foto: Norman Liebold
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