Nationalpark steht im Blickpunkt

St Wendel · Der Nationalpark in der Hunsrück-Hochwald-Region soll zu Beginn des Jahres 2015 eröffnet werden. Er wird eine Gesamtfläche von gut 10 000 Hektar haben; Teile davon in den Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler. Eine Ausstellung im Foyer des Landratsamtes informiert in den nächsten Wochen Bürger über das Vorhaben.

 Bei der Ausstellungseröffnung: Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer, Landrat Udo Recktenwald und Konrad Funk vom Saarforst Landesbetrieb. Foto: ames

Bei der Ausstellungseröffnung: Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer, Landrat Udo Recktenwald und Konrad Funk vom Saarforst Landesbetrieb. Foto: ames

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"Die Planung für den Nationalpark in der Hunsrück-Hochwald-Region ist im vollen Gange. Er wird eine Strahlkraft von nationaler Bedeutung haben", sagte Roland Krämer, Staatssekretär des saarländischen Umweltministeriums. Er besuchte das Landratsamt zur Eröffnung einer Ausstellung, die Bürger über das Vorhaben informiert, einen länderübergreifenden Nationalpark in Rheinland-Pfalz und dem Saarland zu errichten.

Beide Bundesländer sollen künftig den 14. deutschen Nationalpark beherbergen. Er wird im südwestlichen Hunsrück liegen und umfasst Teile des Hochwaldes. Er umspannt rund 9250 Hektar auf rheinland-pfälzischer Seite und 986 Hektar im Saarland. Das saarländische Teilgebiet liegt in den Bereichen des Eisener Waldes und dem Dollberg, in den Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler .

"Ein Viertel der Fläche ist bereits aus der Waldbewirtschaftung genommen", sagt Konrad Funk von Saarforst, der als saarländischer Vertreter im zehnköpfigen Starter-Team für die Planung des Nationalparks mitverantwortlich ist. Um den Kriterien eines Nationalparks zu entsprechen, müssen zukünftig Dreiviertel des Gebiets der Natur überlassen werden. Funk: "Das geht nicht von heute auf morgen." Er peilt einen Zeitraum von 30 Jahren für die natürliche Rückeroberung an.

Im Nationalpark der Hunsrück-Hochwald-Region leben heute schon seltene Tierarten, wie die Wildkatze oder der Schwarzstorch. Auch die Moore seien schützenswert. Neben den ökologischen Aspekten sieht Landrat Udo Recktenwald Potenzial für den Tourismus in der Region. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen und die breite Zustimmung der Bevölkerung, die bei der Planung miteinbezogen worden sei: "Wir haben in Bürgerversammlungen über die Tätigkeiten informiert und mögliche Probleme diskutiert." Dazu gehören die Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz und die Angst vor einer möglichen Borkenkäferplage. Zu letzterem sagt Funk: "Wir werden dafür sorgen, dass der Borkenkäfer nicht auf Privatwälder überspringt."

Für die endgültige Einrichtung ist ein Staatsvertrag zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz von Nöten. Die Gremien in den Kommunen und im Kreistag auf saarländischer Seite haben bereits grünes Licht gegeben. In Rheinland-Pfalz, wo der deutlich größere Teil des Parks liegen wird, gebe es laut Krämer noch Unstimmigkeiten. Wenn alles nach Plan verläuft, soll ab dem 1. Januar 2015 das Refugium für Flora und Fauna und naturbegeisterte Wanderer eröffnet werden.

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