Nahe-Quelle soll naturnah werden
Selbach. Der Nahe-Quellbereich in Selbach soll naturnah zurückgebaut werden. Das hat der saarländische Umweltstaatssekretär Rainer Grün bei einem Ortstermin angekündigt. Für diese Arbeiten stellt sein Ministerium 273 000 Euro zur Verfügung
Selbach. Der Nahe-Quellbereich in Selbach soll naturnah zurückgebaut werden. Das hat der saarländische Umweltstaatssekretär Rainer Grün bei einem Ortstermin angekündigt. Für diese Arbeiten stellt sein Ministerium 273 000 Euro zur Verfügung. Davon fließen rund 194 700 Euro in die ökologische Aufwertung der Nahe-Aue in Gonnesweiler und rund 79 200 Euro in die naturnahe Umgestaltung der Nahequelle in Selbach. Beide Projekte, die unter der Regie der Naturlandstiftung Saar verwirklicht und von ihr ausfinanziert werden, kosten zusammen mehr als 300 000 Euro. "Mit diesen Verbesserungsmaßnahmen schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe, denn sie nützen Mensch und Natur: Von der eigentlichen Strukturverbesserung des Gewässers profitieren Natur und Hochwasserschutz, von der Wiederherstellung des Landschaftsbildes und der Schaffung von Naturerlebnisräumen die Anwohner und der Tourismus", so der Umweltstaatssekretär. Das Vorhaben sei nötig, weil sich an der Nahequelle aufgrund der nicht mehr intakten Ausbauten aus den 60er und 70er Jahren und wegen der "intensiven Freizeitnutzung im Zusammenhang mit dem dortigen Wildgehege gravierende ökologische und landschaftsästhetische Defizite" gezeigt hätten. Sie sollen nun ausgeräumt werden. Ziel sei ein Fließgewässer mit naturnahem Bachbett, das für Besucher zugänglich ist und "als Naturerlebnisbereich für Kinderspiel und Aktionen am Gewässer" offen steht. Ähnlich in der Nahe-Aue in Gonnesweiler: Auch hier werde laut Grün ein naturnahes Fließgewässer angestrebt, womit zugleich das Ortsbild aufgewertet werde. Zudem soll es eine Reminiszenz an den historischen englischen Garten am hiesigen Schloss Esebeck sein. Zumal die Naturland Ökoflächen-Management gGmbH (ÖFM) in Sachen "Nahequelle und Nahe-Aue" in einer Expertise einen "dringenden Handlungsbedarf" gesehen hatte. Die ÖFM ist eine gemeinnützige Tochtergesellschaft der Naturlandstiftung Saar, die sich seit mehr als 26 Jahren der Entwicklung, Erhaltung und Pflege der saarländischen Natur widmet. Die ÖFM hatte sich dafür eingesetzt, dass nun im Zuge des Vorhabens unter anderem das Wildgehege in Selbach so weit zurückverlegt wird, dass die Nahe wieder außerhalb der Umzäunungen verläuft. Zudem sollen Steine und Betonteile aus dem Quellbereich entfernt, dafür eine schlichte freistehende Stele oder ein bodennaher Trog errichtet und der die Quelle noch verdunkelnde umstehende Waldbestand ausgelichtet werden. Auch nicht zwingend notwendige Rohre, Durchlässe und Umbauten sollen entfernt werden. Zudem soll das Bachbett von allem Unrat und Bauschutt befreit und in seine ursprüngliche geschwungene Lage gebracht werden. "Für uns ist die Nahe nicht nur ein Fluss", sagte Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit. In der Gemeinde, in der die Nahe vier von zwölf Dörfern berühre, sei man sehr stolz darauf, quasi an der Quelle "dieses berühmten Flusses" sitzen zu dürfen. Da sei es zu begrüßen, wenn dessen Quelle nun noch schöner werden soll, im Sinne von naturnäher.