Museumsidee bekommt ein Gesicht

Homburg/St Ingbert · Zwei Studentinnen der Innenarchitektur entwarfen für ihre Bachelorarbeit Modelle für ein Stadt- und Industriemuseum. Sie erarbeiteten ein Museumskonzept für die Schwankhalle der ehemaligen Becker-Brauerei.

 Die angehenden Innenarchitektinnen Sonja Böhr und Maria Erdmann (Mitte, v.l.) präsentierten ihre Entwürfe. Foto: Jung

Die angehenden Innenarchitektinnen Sonja Böhr und Maria Erdmann (Mitte, v.l.) präsentierten ihre Entwürfe. Foto: Jung

Foto: Jung

. Da sahen sich am Montagabend schon einige Geschichtsinteressierte beim realen Besuch im noch virtuellen Stadt- und Industriemuseum St. Ingberts in der ehemaligen Schwankhalle der Becker-Brauerei. Träumen durfte man zumindest bei der Präsentation zweier Entwürfe von Absolventinnen des Bereichs Innenarchitektur der Fachhochschule Kaiserslautern davon, wie es wohl wäre, wieder in einem Museum auf Entdeckungsreise durch das historische St. Ingbert mit seiner Fülle an ehemaligen Industriezweigen und einer interessanten Historie zu gehen. Möglichst gebündelt an einem Ort, an dem sich 2000 Jahre Siedlungs- und 300 Jahre Industriegeschichte quasi die Klinke in die Hand geben. Dass es jede Menge Stoff zum Erzählen und Bewahren beziehungsweise Exponate zum Zeigen gibt, daran ließen Stadtarchivar Dieter Wirth und Klaus Friedrich, vielen bekannt als Barockexperte, keinen Zweifel. In einer Powerpoint-Präsentation sowie Bildern aus vergangenen Tagen machten sie die Anwesenden neugierig auf das, was in der Stadt war und wie man es in Zukunft mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken könnte.

Architekturprofessor Werner Glas aus Kaiserslautern sprach gar von einem "Tatort", an dem sich etwas tun könnte. Allein die von Hans Herkommer geschaffenen Baulichkeiten seien ein Kleinod. Dieser sei ein innovativer Kirchen-Baumeister gewesen und die Becker-Brauerei war sein bedeutendster Industriebau. Auch die Schwankhalle hätte etwas von einem Kirchenraum, kuppelartig mit vielen Fenstern und einer guten Akustik. Hier setzten auch Maria Erdmann und Sonja Böhr an, die mit ihren mitgebrachten Modellen und der vorgestellten Konzeption eines Stadt- und Industriemuseums Lust auf Mehr machten. Wichtig war beiden, aktiv Geschichte zu erzählen, das Museum in verschiedene Erlebnisbereiche einzuteilen und den Bogen vom kleinen Walddorf über die Eisen-, Kohle-, Brauerei-, Druck- und Glasindustrie bis hin zur heutigen Mittelstadt mit ihrem Potenzial zu spannen. Dabei den ehemaligen Schwankraum nutzend ohne ihn zu verfälschen.

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