Müller erlöst Fans auf historischem Marktplatz

Homburg · Auch wenn das WM-Spiel zwischen Deutschland und den USA nicht zum großen Knaller geriet, war auf dem historischen Marktplatz in Homburg richtig was los. Und zum Jubeln gibt's ja Müller.

 Die Fans auf dem historischen Marktplatz mussten gestern beim Public Viewing viel Geduld beweisen, als Spannungsknüller empfahl sich das Spiel gegen die USA nicht. Foto: Thorsten Wolf

Die Fans auf dem historischen Marktplatz mussten gestern beim Public Viewing viel Geduld beweisen, als Spannungsknüller empfahl sich das Spiel gegen die USA nicht. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Zugegeben, ein Gassenhauer war das Spiel der deutschen Elf gegen die US-Boys gestern Abend nicht. Der Marktplatz bot dennoch beim Public Viewing, wie bei allen bisherigen Vorrunden-Spielen, eine prächtige Kulisse. Die Zuschauerzahl lag zwischen 2600 und 3200 Fans . Kein schlechtes Ergebnis angesichts der Tatsache, dass es hätte schon mit dem Teufel zugehen müssen, um die Jogi-Truppe vom Einzug ins Achtelfinale abzuhalten.

Die Geschichte des letzten deutschen Gruppenspiels - und damit auch des öffentlichen Zuguckens - begann dabei schon deutlich vor dem Anpfiff um 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Denn am Spielort Recife goss es seit Stunden in Strömen. Hatte die WM bis zu diesem Zeitpunkt mit regelgerechter Luftfeuchtigkeit zu kämpfen, so bekam der Begriff angesichts des tropischen Dauernass' eine vollkommen neue Qualität. Und so machte um kurz nach 17 Uhr vor der Leinwand auf dem historischen Marktplatz eine vermeintliche Neuigkeit schnell die Runde: "Das Spiel wird vielleicht verlegt!", war nicht selten als Mischung aus Spekulation und profundem Halbwissen zu hören. Doch nix da, pünktlich um 18 Uhr ging's los.

Unterschiedliche Tipps

Schon zuvor war viel philosophiert worden, wie das Trainer-Duell Jogi Löw gegen Jürgen Klinsmann am Ende ausgehen könnte. Die Tendenz dabei klar: Deutschland lag bei den Tipps in Homburg vorne. "Ich sage, es geht 3:1 für Deutschland aus", war sich Jenny sicher, während sie stilsicher ihre Hasenohren in Schwarz, Rot und Gold richtete. Und ihre Freundin Melanie setzte noch ein Tor drauf, 4:1 war ihr Tipp. Die Herren der Schöpfung gaben sich ein bisschen zurückhaltender, Mark legte sich auf einen Sieg mit 1:0 fest, Stefan und Alex auf ein 2:1. Und so machte sich jeder seinen Ergebnis-technischen Reim auf die vielen Mutmaßungen, die es im Vorfeld des aufgebauschten Trainer-Duells Löw gegen Klinsmann in den Medien gegeben hatte.

Dann hieß es: Warten. Begann die deutsche Mannschaft durchaus mit Druck und, wie es inzwischen so schön heißt, fokussiert, sollte es bis deutlich in die zweite Halbzeit hinein und bis zur 54. Minute dauern, bis - wer auch sonst - Thomas Müller alle theoretischen Gefahren für das deutsche Weiterkommen mit einem herrlichen Distanzschuss nach einer eigentlich gelungenen Abwehr des US-Torwarts ins Reich von Grimms Märchen verwies. Was dann bis zur 94. Minute folgte, war allerdings alles andere als eine große Fußball-Party für die Fans auf dem historischen Marktplatz. So blieb am Ende die Hoffnung, dass beim Achtelfinale am kommenden Montag in Homburg einiges mehr zu sehen sein wird.

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