Mit Schultüte und pochendem Herzen

Heusweiler · 7450 Kinder hatten gestern im Saarland ihren ersten Schultag, 67 von ihnen an der Grundschule in Heusweiler-Dilsburg. Wir haben bei der Einschulung vorbeigeschaut.

Stolz und Vorfreude, aber auch Zweifel und Ängste, all diese Gefühle konnte man gestern an den 162 saarländischen Grundschulen in den Gesichtern von 7450 Kindern sowie deren Eltern lesen. Da machten auch die 67 Mädchen und Jungen keine Ausnahme, die am Heusweiler Schulstandort Dilsburg eingeschult wurden. Mächtig stolz war etwa der sechs Jahre alte Justin Weber, der schon alle Bücher in seinen Ranzen gepackt hatte. "Der ist sehr schwer", sagte er und war froh, dass Mama Miriam das Tragen übernahm. "Die Bücher bleiben in der Schule, deshalb haben wir heute alle mitbringen sollen", erklärte sie.

Während Justin das muntere Treiben auf dem Schulhof beobachtete, hatte sich die sieben Jahre alte Alexandra Wenzler, sichtlich aufgeregt, bereits einen Platz in der Turnhalle gesichert. Neben ihr hatte die große Schwester Katharina Platz genommen. "In der Schultüte sind Wassermalfarben, ein Mäppchen und weitere Schulsachen, aber auch eine Überraschung für meine Schwester", erzählte die Zweitklässlerin.

Gar nicht aufgeregt, so Elisa Falk-Jakimov, seien sie und ihr Sohn Justin: "Er hat im vergangenen Schuljahr bereits den Schulkindergarten besucht und kennt sich hier gut aus", sagte sie. Die prall gefüllte Schultüte haben die beiden in einer Kunstwerkstatt gemeinsam gebastelt, wie die Mama berichtete. Fast vergessen waren die Schultüte, aber auch die ausnahmslos weibliche Begleitung bei der sieben Jahre alten Celina Fayan, als sie ihre beste Freundin am Eingang zur Turnhalle entdeckte. "Ich freue mich sehr auf die Schule, aber eigentlich wäre ich auch noch gerne in den Kindergarten gegangen", erklärte sie.

Die erste Reihe ist reserviert

Für Justin, Alexandra, Justin, Celina und die übrigen Kinder waren in der Turnhalle die Bänke in den ersten Reihen reserviert, doch nicht jeder Schulanfänger nahm die Einladung an, so mancher blieb erst einmal bei den Eltern. Mit der "Ode an die Freude" und zahlreichen Gedichten, die allesamt vom schönen Schulalltag erzählten, wurden die Neulinge von den Schülerinnen und Schülern der vierten Klassen willkommen geheißen. Ein fröhliches "Guten Morgen" gab es zudem von Alexandra Baldauf, der stellvertretenden Schulleiterin.

Schließlich durfte auch der viel zitierte "Ernst des Lebens" nicht fehlen. Und dann wurde es wirklich ernst für die Kinder, die von ihren Klassenlehrerinnen Sarah Thiel und Elisabeth Schabbach sowie von Klassenlehrer Christian Thiel einzeln auf die Bühne gerufen wurden. "Es ist einfach schön. Ich glaube, es ist schon das fünfte Mal, dass ich ein erstes Schuljahr bekomme. Aber ich bin immer aufgeregt. Gleich nehme ich meine Kinder für die nächsten vier Jahre in Empfang", erklärte Elisabeth Schabbach, kurz bevor sie mit ihren 22 Schützlingen zum ersten Mal in den Klassenraum zog.

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