Mit neuem Schiff zum Ferienpark

Nohfelden · Neustart auf dem Bostalsee: Ab 1. Mai fährt wieder ein Personenschiff. Es verfügt zwar nur über zwölf Außenplätze, dreht seine Runden dafür aber den ganzen Tag. Nicht die einzige Neuerung. Denn auf dem Campingplatz entstehen mehrere Märchenhäuser.

 Die neue Anlegestelle für das Passagierschiff auf dem Bostalsee: Sie entstand auf Kosten des Landkreises auf der Seite des Ferienparks. Foto: Bonenberger & Klos

Die neue Anlegestelle für das Passagierschiff auf dem Bostalsee: Sie entstand auf Kosten des Landkreises auf der Seite des Ferienparks. Foto: Bonenberger & Klos

Foto: Bonenberger & Klos
 Märchenhafte Unterkünfte: Wie diese Zeichnung soll eines der neuen Häuser am See aussehen. Bild: Kreisverwaltung

Märchenhafte Unterkünfte: Wie diese Zeichnung soll eines der neuen Häuser am See aussehen. Bild: Kreisverwaltung

Sein Name ist Arche Noah. Die Rede ist von dem neuen Elektro-Katamaran auf dem Bostalsee . Die Arche Noah ist aber deutlich kleiner als der Namensgeber aus dem Alten Testament, denn sie ist zehn Mal drei Meter groß und verfügt über zwölf Außenplätze. "Aber es ist ein Anfang", unterstreicht Landrat Udo Recktenwald (CDU ). Denn damit geht die Zeit ohne Personenschifffahrt zu Ende.

Am 1. Mai sticht die Arche Noah erstmals in See. Betreiber ist die Firma Zopf aus Brandenburg. Geplant sind Rundfahrten, die etwa eine Stunde dauern. Drei Anlegestellen werden angefahren, die Seeverwaltung auf Bosener Seite, der Staudamm und erstmals auch der Ferienpark. Das Boot fahre den ganzen Tag, erklärt Daniela Maslan-Mayer, Leiterin des Freizeitzentrums Bostalsee . An diesem Dienstag, 28. April, gegen 17 Uhr, wird das Schiff zu Wasser gelassen. Auf Gonnesweiler Seite beim Ferienpark wurde dieser Tage eine dritte Anlegestelle gebaut. Das hat der Landkreis St. Wendel in den vergangenen Wochen in Eigenregie gemacht. Kosten: etwa 4000 Euro. Übrigens: Spätestens ab Saison 2018 wolle der neue Pächter ein größeres Schiff für mindestens 50 Passagiere einsetzen.

Der ein oder andere Gast der Märchenhäuser wird ab Juli das Schiff mit dem biblischen Namen nutzen. Auf dem Campingplatz lässt das Freizeitzentrum fünf Märchenhäuser bauen, die jeweils individuell gestaltet werden. Die Häuser tragen die Namen Froschkönig, Fliegenpilz, Fee, Bosi und Zwerg. Sie sind auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten und bieten Platz für jeweils vier bis fünf Personen.

Jedes Haus hat einen eigenen Sanitärbereich und Spielgeräte. Es gibt einen zentralen Kommunikations- und Grillplatz. Die ersten Familien haben schon reserviert, freut sich Maslan-Mayer. Die Bauarbeiten laufen in diesen Tagen an, die Häuser aus Robinienholz sollen im Mai aufgestellt werden. Mit dem neuen Angebot reagiert das Freizeitzentrum auf eine stärkere Nachfrage auf dem Campingplatz. Der Landkreis investiert in dieses Projekt 310 000 Euro.

Unter Dach und Fach ist auch der neue Pachtvertrag mit der Bosaarium-Event-GmbH für den ehemaligen Biergarten am Bostalsee . Dort soll anstatt des in die Jahre gekommenen Biergartens der Beach-Club "See Ahoi" entstehen, eine Freiluft-Gastronomie mit Lounge, Cocktail- und Kaffeebar. Allerdings ist das Vorhaben gegenüber den im vergangenen Jahr vorgestellten Plänen deutlich abgespeckt. Damals wollte die Event-GmbH dort rund 800 000 Euro investieren und den gesamten Außenbereich umgestalten.

Außen vor bleibt jetzt das Gelände jenseits der Toilettenanlage. Dieses will jedoch das Bosiland nutzen, um neben dem Indoor-Spielplatz im Bosaarium auch einen Freiluftbereich aufzubauen.

Gebaut wird auch auf einer Teilfläche des Parkplatzes an der Straße zwischen Bosen und Campingplatz. Dort entsteht eine neue Logistikhalle. In diese werden die Mitarbeiter des Bauhofes im Spätherbst umziehen. "Dann werden wir uns Gedanken machen, wie wir die frei werdenden Gebäude bei der Seeverwaltung nutzen können", kündigte Recktenwald an. Um das Freizeitzentrum Bostalsee ging es auch im Kreistag. Den Wirtschafts- und Stellenplan sowie das Investitionsprogramm beschloss der Kreistag nach längerer Diskussion mit großer Mehrheit gegen das Votum der SPD-Fraktion . 1,5 Millionen Euro muss der Landkreis in diesem Jahr ans Freizeitzentrum zahlen, um dessen Verluste auszugleichen. Das sagte Landrat Udo Recktenwald (CDU ). Das sei aber eine halbe Million Euro weniger als 2014. Insgesamt summierten sich die Investitionen auf 670 000 Euro. Mit diesen verwirkliche man eine erstklassige Infrastruktur und sorge dafür, "dass dieser auch in Zukunft das Flaggschiff bleiben wird".

Anders beurteilte dies SPD-Fraktionsvorsitzender Magnus Jung . Er erkenne keine strukturellen Verbesserungen in den Plänen. Jung: "Unter dem Strich ist das Defizit höher, als es notwendig wäre, wenn man besser wirtschaften würde."

Ein touristisches Leuchtturmprojekt könne man nicht zum Nulltarif haben, wandte Werner Wilhelm für die CDU-Fraktion ein. Wilhelm: "Stillstand ist Rückschritt". Man tätige keine Großinvestitionen, mache aber viele kleine Schritte.

Magnus Jung kritisierte auch den veränderten Plan im Biergarten. Hier werde der falsche Weg fortgesetzt. Er rechne 2015 nicht mit einer echten Verbesserung. Dazu sagte Udo Recktenwald : "Beim Biergarten gibt es einen Vertrag mit dem Pächter. Diesen werden wir umsetzen."

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