Mit einer Lichterkette fing es an
Vor etwa 15 Jahren kam Karl-Heinz Ehresmann auf die Idee, das Logo seines Arbeitgebers als Drahtgestell nachzubauen und mit einer Lichterkette zu versehen. Nun passte es ganz gut in die Weihnachtszeit, dass sein Arbeitgeber, die Firma John Deere, einen Hirsch als Wappentier hat
Vor etwa 15 Jahren kam Karl-Heinz Ehresmann auf die Idee, das Logo seines Arbeitgebers als Drahtgestell nachzubauen und mit einer Lichterkette zu versehen. Nun passte es ganz gut in die Weihnachtszeit, dass sein Arbeitgeber, die Firma John Deere, einen Hirsch als Wappentier hat. Und so steht dieser Hirsch seither im Vorgarten der Familie Ehresmann in der Niederbexbacherstraße in Kohlhof und zeugt ab dem ersten Advent davon, dass die Weihnachtszeit begonnen hat. Im Laufe der Jahre haben sich noch ein weiterer Hirsch, ein Engel mit Trompete, ein Nikolaus auf einem Schlitten, einige Weihnachtssterne und etwa 150 Meter Lichterschlauch, der um Bäume, Haus und Sträucher gelegt ist, hinzugesellt."Ich habe vor zwei Jahren alles auf LED umgestellt, wodurch der Stromverbrauch enorm gesunken ist. Außerdem verwende ich ausschließlich weiße Lampen. Mir gefallen bunte Lichter, die blinken und flackern, nicht besonders gut", erzählt der 57-jährige Techniker.
Etwa zwei Wochen ist er damit beschäftigt, bis alle Lampen und Figuren an Ort und Stelle angebracht sind. Ehefrau Edeltraud steht ihm dabei zwar als kreative Beraterin zur Seite, aber das Dekorieren hat Karl-Heinz Ehresmann zur "Chefsache" erklärt. Die Beleuchtung habe auf den Verkehr eine beruhigende Wirkung, hat der Hobby-Dekorateur festgestellt. "Das merkt man schon. Die Autos fahren langsamer und halten oft an. Fußgänger kommen auch sehr viele vorbei. Vor allem die Kinder sind ganz begeistert." Dass noch mehr Figuren hinzukommen, schließt Karl-Heinz Ehresmann aus. "Mir gefällt es so, wie es jetzt ist. Und ich will auch niemanden in Sachen Beleuchtung übertrumpfen. Davon halte ich nichts." Bis zum 10. Januar erstrahlt das Haus der Familie Ehresmann noch in hellem Licht, täglich von sechs bis acht Uhr und von 17 bis 22 Uhr.
Begonnen hat es bei Familie Thräm aus Elversberg ganz harmlos mit dem Dekorieren der Fenster und Zimmer zur Weihnachtszeit. Aber vor etwa zwölf Jahren weitete Mutter Alexandra ihre kreative Ader auf den Bereich vorm Haus aus, und seither wird es Jahr für Jahr bunter und heller in der Beethovenstraße. Mittlerweile stehen Rehe, Schneemänner, Schlitten und Weihnachtsmänner auf dem Grundstück, und jedes Jahr kommt noch etwas Neues hinzu. "Auf der Fahrt in den Urlaub haben wir durch Zufall mal einen Wochenmarkt hinter der tschechischen Grenze besucht, auf dem allerlei Dekoartikel angeboten werden. Dort finden wir seither immer etwas und fahren dann mit voll beladenem Auto nach Hause", erzählt Mutter Alexandra, die treibende Kraft in Sachen Weihnachtsbeleuchtung.
Wenn es allerdings darum geht, auf die Leiter zu steigen und die Lichterketten anzubringen, muss Vater Peter sein handwerkliches Geschick beweisen. "Ich arbeite natürlich nur nach Anweisung. Was wohin kommt, bestimmt meine Frau", lacht er. Den Kindern Florian (12) und Annika (5) gefällt es, wenn ums Haus die vielen Figuren für einen echten Hingucker sorgen. Und auch sonst hat Familie Thräm bislang nur positive Reaktionen erfahren. "Die Leute fragen schon vor der Adventszeit, wann es wieder so weit ist. Vor allem die Bewohner des Seniorenzentrums in unserer Straße, die oft hier entlang spazieren, sind ganz angetan", so Alexandra Thräm.
Leider kam es in der Vergangenheit immer mal wieder vor, dass plötzlich die ein oder andere Figur verschwunden war, weil Dieben der Dekoschmuck offenbar auch gut gefiel. "Das ist zwar ärgerlich, aber wir lassen uns dadurch nicht entmutigen. Wir sehen aber zu, dass wir die Sachen gut festbinden." Das Haus der Thräms ist noch bis Ende Januar abends beleuchtet.
"Schöne Bescherung" zählt zweifelsfrei zu den modernen Klassikern der Weihnachtsfilme. Als Sascha Britz zum ersten Mal die Szene sah, in der Komiker Chevy Chase den Schalter seiner Weihnachtsbeleuchtung umlegt, in der ganzen Stadt die Lichter ausgehen, und nur noch das Haus der Filmfamilie Griswold in hellem Licht erstrahlt, war es um ihn geschehen. "Das war für mich die Initialzündung. Seither schmücke ich unser Haus, und es kommt in jedem Jahr etwas Neues hinzu", erzählt er.
Bislang leuchten ein Schneemann, ein Pinguin, zwei Rentiere, ein Schlitten, diverse Geschenkkartons, zahlreiche Lichterketten und sogar die Eiszapfen, die von der Dachrinne herabhängen. "Die Leute im Dorf fragen oft, ob das rote Haus in der Ostertalstraße in Wiebelskirchen wieder so schön geschmückt wird. Das wird es ganz sicher, auch noch in den kommenden Jahren", weiß Christtraud Britz den Ehrgeiz ihres Mannes richtig einzuschätzen. Der hat nämlich erst kürzlich darauf geachtet, dass beim Verputzen der Fassade rostfreie Haken angebracht wurden. Für die Weihnachtsbeleuchtung, versteht sich. "Mein nächstes Projekt ist das Dach. Ich würde gerne über die gesamte Fläche Lichterschläuche anbringen, genau wie bei den Griswolds", lacht Ehemann Sascha. Unterstützung erhält er vor allem von Sohn Joshua. Der Fünfjährige hat sichtlich Spaß am Hobby seines Vaters, was seine beiden älteren Schwestern Nadine (18) und Isabelle (20) allerdings nicht unbedingt nachvollziehen können.
Obwohl jetzt schon viele Schaulustige vorm Haus anhalten und Fotos machen, plant Sascha Britz bereits fürs kommende Jahr. "Ein kleiner Glühweinstand wäre noch so eine Idee. Den Erlös würden wir dann spenden." Aber auch ohne Glühwein lohnt sich der Anblick allemal, der noch bis 6. Januar zu bewundern ist.