Merzig will Stadt fairen Handels werden

Merzig · In seiner letzten Sitzung in der Amtsperiode 2009 bis 2014 beschloss der Merziger Stadtrat am Donnerstag einstimmig, dass die Kreisstadt Merzig die Zertifizierung zur „Fairtrade-Stadt“ anstrebt. Darüber hinaus wird die Kreisstadt unter dem Namen „lokal-regional-bio – Merzig handelt fair“ weitere Maßnahmen verwirklichen, die insbesondere der regionalen Wirtschaft zu Gute kommen sollen.

Die weltweite Auszeichnung "Fairtrade-Stadt" wird vom Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der "Dritten Welt" e.V. aus Köln vergeben, sofern eine Stadt alle Voraussetzungen zur Anerkennung erfüllt. Dabei setzt der Verein zum Erhalt des international anerkannten Labels fünf Kriterien voraus: Neben fair gehandeltem Kaffee bei allen Sitzungen politischer Gremien ist die Einführung einer lokalen Steuerungsgruppe, die die Aktivitäten der Kommune auf dem Weg zur "Fairtrade-Stadt" koordiniert, erforderlich.

Darüber hinaus müssen die lokalen Einzelhandelsgeschäfte sowie Lokalitäten mindestens zwei Produkte aus dem "Fairtrade-Handel" anbieten. Dieses Kriterium ist in Merzig bereits erfüllt, da mehr als sechs Geschäfte und drei Gastronomiebetriebe diese Produkte in Merzig vertreiben. Als vierte Voraussetzung sollen in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Kirchen und Vereinen "Fairtrade-Produkte" verwendet werden. Zu guter Letzt ist die regelmäßige Berichterstattung in der Presse eine Grundvoraussetzung zur Zertifizierung.

Zusammenarbeit mit Schulen

Bürgermeister Marcus Hoffeld sieht die Kreisstadt für die Umsetzung gut aufgestellt, da bereits jetzt schon mehrere Kriterien erfüllt sind. "Wir sind der Ansicht, dass wir gute Voraussetzungen haben", sagt Hoffeld. "Wir möchten, dass Menschen für ihre Arbeit und ihre hochwertigen Lebensmittel faire Preise erhalten. Im Ergebnis profitieren alle vom Fairen Handel: die Hersteller und ihre Familien, die Umwelt und auch wir als Verbraucher", ergänzt der Verwaltungschef.

Da die Verwaltung im "Fairtrade-Gedanken" allerdings noch größeres Potenzial für die Region sieht, soll unter dem Namen "lokal-regional-bio - Merzig handelt fair" der Umsetzungsansatz deutlich erweitert werden. Dabei sollen vor allem die Verbraucherinnen und Verbraucher für die Qualitätsmerkmale "lokal", "regional", "bio" und "fair" sensibilisiert werden und dadurch eine größere Akzeptanz zu den heimischen Produkten erlangen. So ist beispielsweise eine verstärkte Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit für biologisch erzeugte Lebensmittel vorgesehen. Ebenso sind auch Kooperationen mit interessierten Schulen angedacht. Dieses Alleinstellungsmerkmal soll in Zukunft zum Erhalt der regionalen Versorgungsinfrastruktur beigetragen. Darüber hinaus soll ein Konsumentenverhalten, das heimische Produkte bevorzugt, dabei helfen, Arbeitsplätze vor Ort zu sichern und neu zu schaffen.

Als erster Schritt wird nun eine Steuerungsgruppe ins Leben gerufen, die ein Handlungskonzept für die Umsetzung entwirft und das Projekt fortan betreut.

Weitere Informationen zu dem Thema gibt es bei Martin Thiery, Umweltbeauftragter der Kreisstadt Merzig, unter der Telefonnummer (0 68 61) 8 54 71.

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