Mehr Platz für Mütter und Kinder

Nohfelden. Mehr als zwei Millionen Euro werden in die Mutter-Kind-Klinik in Nohfelden investiert. Seit Dezember wird umgebaut, im April sollen wieder Patienten dort einziehen.

 Bis zum 1. April werden die Bauarbeiter ab- und Patienten einziehen. Foto: dia-saar.de

Bis zum 1. April werden die Bauarbeiter ab- und Patienten einziehen. Foto: dia-saar.de

Nohfelden. "Achtung, Kurbetrieb!" Noch stimmt diese Aufschrift auf dem Schild vor der Einfahrt zur Mutter-Kind-Klinik in Nohfelden nicht mit der Realität überein. Denn statt Ärzten, Patienten und Ruhe erwarten die Besucher Krach und Betriebsamkeit. Doch das wird sich bald ändern. Am 1. April sollen die ersten Patienten des Jahres einziehen. Denn seit 5. Dezember wird die Klinik umgebaut, saniert und erweitert. Mehr als zwei Millionen Euro werden in das Haus aus den 70er Jahren investiert. Davon sind rund 500 000 Euro eigenes Geld der Kur- und Reha-Klinik GmbH, Freiburg, die eine Tochterfirma des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg ist, die die Einrichtung in Nohfelden betreibt. 770 000 Euro schießt der Bund zu, 250 000 Euro das Kinderhilfswerk der ARD-Fernsehlotterie, der Rest wird über Kredite finanziert. Unter anderem wurde eine neue Heizungsanlage eingebaut, die mit Pellets, kleine Stifte aus gepresstem Sägemehl, gespeist wird. Außerdem wurden drei neue Apartments gebaut. "Damit können wir jetzt Eltern mit bis zu vier Kindern unterbringen", erzählt die Klinikleiterin Rita Reisbeck-Wilhelm. Weiterhin gibt es ab April mehr behindertengerechte Zimmer - bisher waren es sechs, künftig werden es 16 sein. "Damit ist die Hälfte unseres Hauses behindertengerecht", spricht Reisbeck-Wilhelm von einer guten Quote. Und sie nennt einen weiteren Vorteil nach dem Umbau: "Wir können an dem Zwei-Zimmer-System festhalten." Das heißt, dass jede Wohneinheit über zwei Schlafzimmer verfügt, sodass die Mutter ihr eigenes Zimmer hat. Denn ihr Wohlergehen steht im Vordergrund der Kuren, die im Regelfall drei Wochen dauern - eine vierte Woche kann beantragt werden. Denn die Klinik richtet sich an Mütter - und auch Väter -, oft alleinerziehend oder mit kranken Kindern, die überlastet, ausgelaugt sind. "Wenn der Akku leer ist, kommen sie zu uns", sagt Reisbeck-Wilhelm. Dass ab sofort nicht mehr das Kind im Mittelpunkt steht, das müssten die meist weiblichen Elternteile erstmal lernen. "Jede Mutter will das Beste für ihr Kind, an sich denkt sie da nicht."Um die Kinder kümmern sich an fünf Tagen pro Woche sowie samstagvormittags Betreuer. Und die Mütter sollen sich Zeit für sich nehmen. Es gibt jede Menge Kurse, wie Bauch-Beine-Po, Yoga, Nordic-Walking oder Pilates, bei dem die Körpermuskulatur trainiert wird. Außerdem werden Vorträge, beispielsweise über Erziehung, angeboten. Die Klinik hat auch Bäder, Sauna, Bibliothek, Sonnenterrasse und einen großen Park zu bieten. Samstags steht eine Einkaufsfahrt nach Birkenfeld auf dem Programm. "Für jede Frau wird ein spezieller Therapieplan erstellt", erklärt die Leiterin der Klinik. Das Konzept geht auf. Seit die Freiburger GmbH im Februar 2003 die Klinik übernommen hat, werden die Belegtage von Jahr zu Jahr mehr (siehe Grafik). "Wir sind gut ausgelastet", freut sich die Chefin. Und sie hofft, dass das modernere Ambiente für noch mehr Patienten sorgt. Zumal die schöne Landschaft am Ortsrand von Nohfelden schon ihren Teil zur Beliebtheit beitrage. Reisbeck-Wilhelm: "Die Klinik liegt einfach sehr schön, hier fühlen sich die Patienten wohl."

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