Mal eben schnell zum UN-Generalsekretär

Saarbrücken · Eines Tages reichte es Celina Greppler nicht mehr aus, einfach nur Vereinte Nationen zu spielen. Seit Februar ist die 23-Jährige offizielle Jugenddelegierte. Auch wenn das manchmal zulasten ihres E-Mail-Postfachs geht.

 Celina Greppler aus Saarbrücken mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Foto: Jugenddelegierte

Celina Greppler aus Saarbrücken mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Foto: Jugenddelegierte

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"Irgendwann hat man sich daran gewöhnt, wenn man auf einmal 20 E-Mails im Postfach hat." Celina Greppler muss lachen. Ständige Erreichbarkeit ist eben eine der Bürden, die der Job als Jugenddelegierte bei den Vereinten Nationen (UN) mit sich bringt. "Da geht es dann auch mal schnell nach Berlin, um den UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zu treffen. So von heute auf morgen. Aber man gewöhnt sich dran." Seit Februar ist die 23-Jährige, die in Saarbrücken Jura und Philosophie studiert, eine von zwei deutschen Vertretern, die im Oktober bei der UN-Vollversammlung in New York sprechen werden.

Ein bisschen UN-Erfahrung hat sie. "Es gibt ja mittlerweile an Schulen und Universität Planspiele, in denen man viel lernen kann." Doch irgendwann war ihr das nicht genug: "Mich hat es einfach gestört, dass man da nur spielt. Also habe ich mich als Jugenddelegierte beworben."

Seit neun Jahren gibt es das Programm, bei dem sich junge Menschen vor den Vereinten Nationen für die Belange von Jugendlichen einsetzen. Das Auswahlverfahren ist hart. "Knapp 60 Bewerber haben wir jedes Jahr. Und die müssen durch mehrere Auswahlrunden", erklärt Ann-Christine Niepelt, die Jugendreferentin bei der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Der Verein ist mit dem Deutschen Nationalkomitee für internationale Jugendarbeit Träger des Projekts. "In dieser Zeit war es schon spannend. Und je näher die letzte Runde rückte, desto knapper wurde dann die Zeit für die Uni", sagt Greppler.

Doch die Mühen lohnten sich. Ende Februar wurde sie gemeinsam mit Ozan Solmus aus Mannheim zur Jugenddelegierten ernannt. Und wie ernstgenommen fühlt sie sich von der Politik? "Das ist ganz unterschiedlich. Da gibt es Situationen, in denen sich Bundesminister oder der UN-Generalsekretär für einen wirklich viel Zeit nehmen. Manchmal ist es aber auch so, dass man einfach der Jugendliche ist, der irgendwie zur Delegation gehört."

Bis es dann im Oktober zur Vollversammlung geht, hat Greppler noch viel zu tun. Auf einer Deutschlandtour sammelt sie Eindrücke und Wünsche der Jugendlichen in Deutschland, die sie im Oktober vorträgt. Kommende Woche geht es aber erst einmal zur Weltjugendkonferenz nach Sri Lanka. Was man eben als UN-Delegierter so macht. Greppler muss wieder lachen. "Man gewöhnt sich eben an alles."

Celina Greppler ist am heutigen Mittwoch, 23. April, 19 Uhr, gemeinsam mit Ozan Solmus zu Gast im Juso-Laden in Saarbrücken (Rotenbergstraße 25).

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