Mais-Mangel macht Milchbauern Sorgen

Mettlach/Lebach · Weil die Mais-Ernte in diesem Jahr deutlich schlechter als gewohnt ausfallen wird, befürchten die Milchbauern Zusatzkosten für die Ernährung der Kühe.

Bereits die geringe Grünfutter-Ernte hat vielen saarländischen Bauern Sorgen bereitet - und jetzt drohen auch bei der Mais-Ernte deutliche Ausfälle. Unter dem sich abzeichnenden Futtermittelmangel werden vor allem die heimischen Milchbauern zu leiden haben, sagte Joachim Bösen, Landesvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter. Er erwartet beim Mais einen Ernteausfall von 30 bis 50 Prozent. "Der jüngste Regen hilft auch nicht mehr", sagte Bösen, denn die Wachstumsphase sei vorüber. "Der Mais bleibt klein in diesem Jahr." Doch die gehäckselte Maispflanze sei eines der Hauptfuttermittel, mit denen der Landwirt aus Mettlach seine Milchkühe ernährt. "Eine Futterlücke entsteht für die Milchviehhalter", sagte Bösen. Jetzt werde der Zukauf von Maiskörnern notwendig. "Das ist mit immensen Kosten verbunden", so Bösen. Damit sei klar: "Die Produktionskosten für den Liter Milch werden steigen." Und da könnten für die bäuerlichen Betriebe hohe Summen zusammenkommen. Das treffe die Milchbauern empfindlich, denn dieses Jahr sei es erstmals seit Langem gelungen, die Preise für Milch zu steigern. Viele Milchbauern hätten zuvor aus Reserven gewirtschaftet, nachdem alle Möglichkeiten der Produktivitätssteigerung ausgeschöpft gewesen seien. Doch jetzt werde der Futtermittelengpass die Effekte der Preiserhöhung zunichte machen. "Die diesjährige Preiserhöhung bei der Milch wird zum größten Teil aufgezehrt durch die hohen Kosten beim Zukauf von Futtermitteln."

Die Probleme der Milchbauern kennt auch Klaus-Peter Brück von der Saar-Landwirtschaftskammer: "Beim Grünfutter gab es 2013 geringere Erträge und eine schlechtere Qualität als noch im Vorjahr." Das habe den Milchbauern zu schaffen gemacht. Neben dem Grünfutter sei Mais die Hauptfutterpflanze der Milchkühe. Die sehr negativen Erwartungen des Milchbauern Bösen will Brück jedoch nicht teilen. "Der Mais hat sich regional sehr unterschiedlich entwickelt", sagte Brück. Der Maisanbau sei im kalten und nassen Frühjahr problematisch gewesen. "Bis zu vier Wochen war die Aussaat verzögert." Doch das habe der Mais vielfach wieder aufgeholt.

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