Projekt Mädchen für MINT-Themen begeistern

Birkenfeld · Projekt soll bei Schülerinnen Interesse für Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik aktivieren und fördern.

 Das MINTcoach-Team bei der Auftaktveranstaltung des Projekts am Umwelt-Campus Birkenfeld.

Das MINTcoach-Team bei der Auftaktveranstaltung des Projekts am Umwelt-Campus Birkenfeld.

Foto: Christopher Müller-Dönnhoff/Fotograf: Christopher Müller-Dönnhoff

() Schülerinnen würden häufig unbewusst bereits in früher Jugend hinsichtlich ihres Interesses an naturwissenschaftlichen und mathematischen Themen negativ beeinflusst, schreibt Achim Guldener vom Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB). Aussagen ihres direkten Umfelds wie „Die Mathe-Aufgabe musst du nicht verstehen, das brauchst du eh nicht wieder im Leben“, oder „Ich konnte das auch nie“, verschlechterten nachweislich das Interesse von Schülerinnen an den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) und verringerten damit auch letztlich die Chance einer entsprechenden Studien- und Berufswahl. „Dies ist unter anderem ein Resultat des OECD-Bildungsberichts 2015 zur Chancengleichheit der Geschlechter“, schreibt Guldener.

Hier setze das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt MINTcoach an, was so viel wie „Individuelle Intervention bei Schülerinnen zur Erkennung und Förderung von MINT-Begabungen“ bedeutet: Über insgesamt drei Jahre hinweg werden demnach für Schulen aus den Landkreisen Birkenfeld und St. Wendel MINT-Interventionen entwickelt, durchgeführt und wissenschaftlich ausgewertet.

Diese Interventionen, die per Smartphone, Internet, Workshops und Exkursionen stattfinden sollen, bestehen aus Spielen, spannenden MINT-Informationen, Aufgaben und auch praktischer Arbeit im Labor. „Wir wollen herausfinden, welche dieser Maßnahmen besonders effektiv sind und auch, wie sich neue Medien gewinnbringend zur MINT-Förderung einsetzen lassen“, berichtet Professor Gisela Sparmann, die gemeinsam mit Professor Stefan Naumann und Professor Rita Spatz das Projekt am Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB), einem Standort der Hochschule Trier, leitet.

Im Gegensatz zu anderen Projekten, die nur auf Aufgaben oder Spiele setzten, werde im MINTcoach auf der Basis psychologisch anerkannter verhaltensändernder Maßnahmen eine gezielte Förderung der einzelnen Schülerinnen angestrebt. Als Projektpartnerin konnte dazu Professor Monika Eigenstetter vom Institut für Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Effizienz der Hochschule Niederrhein in Krefeld gewonnen werden, teilt der Umwelt-Campus mit. Eigenstetter sei insbesondere für das gendergerechte Konzept und für psychologische Fragen verantwortlich.

Der MINTcoach ziele darauf ab, erziehungs- und umweltbedingten Vorurteilen und Klischees entgegen zu wirken und die Selbstwahrnehmung von Schülerinnen, bezogen auf ihre eigenen Fähigkeiten und Einstellungen hinsichtlich MINT-Fächern, positiv zu entwickeln und zu stärken.

„Ziel des Projekts ist somit letztlich, durch spielerische Interventionen die MINT-Intelligenz und das MINT-Interesse wie einen Muskel zu trainieren und somit mehr Schülerinnen für MINT-Studienfächer und -Ausbildungsgänge zu begeistern“, verlautet es aus der Forschergruppe des federführenden Instituts für Softwaresysteme am Umwelt-Campus Birkenfeld abschließend, die gleichzeitig betont, dass auch Schüler in die Experimente einbezogen werden.

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