Mächtig stolz auf die kleinen Maler

Bosen · Das Projekt Rötel-Reich samt Malwettbewerb hat in Bosen der Welt außerhalb des Klassenzimmers gezeigt, welch enorme Kreativität in den Schülern der Region steckt. Jetzt gab es die Preise für die kleinen Künstler. Insgesamt 240 Kinder hatten mitgemacht.

 Udo Recktenwald (Mitte) staunte nicht schlecht über die vielen Bilder. Foto: Eva Henn

Udo Recktenwald (Mitte) staunte nicht schlecht über die vielen Bilder. Foto: Eva Henn

Foto: Eva Henn

"Viele kleine Leonardos haben in diesem Projekt mit Rötel gearbeitet und fantastische Arbeiten abgeliefert." Mit diesen Worten sprach Landrat Udo Recktenwald 240 Grundschülern sein Lob aus für ihre Bilder, die er während einer Finissage im Kunstzentrum Bosener Mühle prämierte.

Jungen und Mädchen aus insgesamt zehn Grundschulen des Kreises hatten am Malwettbewerb der Schulaktionswoche im Projekt Rötel-Reich teilgenommen. Drei der Bilder wurden mit Geldpreisen versehen, die nun die jeweilige Klassenkasse auffüllen. Den ersten Preis mit 150 Euro erhielt Niklas Ziegler aus der 4b in Hasborn. Elias Buchenau aus Oberlinxweiler bekam mit dem zweiten Preis 100 Euro für die dritte Klasse. Und 50 Euro gingen mit Jolina Zieglers drittplatziertem Rötelbild in die 3a nach Theley.

Alle Fotos ausgestellt

Die Fotos aller Schüler waren im Ausstellungsraum ausgehängt, und die Kinder zeigten den Eltern und Verwandten voller Stolz ihre Werke. Auch Rektor Uwe Schmelzer von der Grundschule in Oberlinxweiler und Stefanie Leist von der Grundschule in Theley waren begeistert von dem gesamten Mitmachprojekt.

Insgesamt hat Rötel-Reich mit Schubkarrenaktion, Ausstellung, Performance, Schulaktionswoche, Vorträgen und Workshops über einen Zeitraum von fast zwei Monaten sehr viele neue Besucher und auch Touristen ins Kunstzentrum gebracht. Zwei der Rötelbilder, die in der Ausstellung Rötel-Reich im Kunstzentrum Bosener Mühle (KBM) zu sehen waren, erweckten das besondere Interesse der Besucher. Dabei handelt es sich um einen auf Vorder- und Rückseite bemalten alten Briefumschlag. Kurator Edgar Brück erzählt dazu folgende Geschichte: Im Sommer 2012 bereisten die Kunstprofessorin Jinwoo Kim, genannt Lupina, und ihre sechzehnjährige Tochter Bia Shin Deutschland und weilten auch einige Tage im Kreis St. Wendel. Jinwoo Kim hielt dabei den Moment ihrer ersten Begegnung mit dem St. Wendeler Land skizzenhaft in ihrem Notizbuch fest. Diese Skizze bildete die Vorlage für ihre im Kunstzentrum ausgestellte Zeichnung "Memories from Bliesen". Die unglaubliche rote Erde, die sanft hügelige Landschaft, der markant wolkige Himmel und die vielen Windkraftwerke waren für sie die prägnantesten ersten Eindrücke, die sehr im Kontrast zu ihrer koreanischen Heimat stehen.

Bia Shin kombiniert in ihrer Zeichnung "A Lady with Hanbok" den Rötel mit traditionellen koreanischen Pigmenten, die früher zum Färben von Tuch und zur Herstellung von Kosmetik und Lippenstift verwendet wurden. Das Motiv stellt ein junges Mädchen im klassischen koreanischen Gewand Hanbok dar, der bis vor hundert Jahren noch zur Alltagskleidung gehörte. Der Hanbok ist zurzeit bei der koreanischen Jugend wieder sehr beliebt und wird sogar in Diskotheken getragen.

 „A Lady with Hanbok“ von Bia Shin. Foto: Edgar Brück

„A Lady with Hanbok“ von Bia Shin. Foto: Edgar Brück

Foto: Edgar Brück

Die beiden in der Ausstellung gezeigten Bilder wurden von Mutter und Tochter eigens für die Ausstellung gemalt und sind als Präsent und Gruß aus dem 9000 Kilometer entfernten Südkorea für das RötelReich-Projekt entstanden. Die Rötelstifte dazu hatten sie als Erinnerungsgeschenk von Edgar Brück bekommen. Sie stammen aus der Sammlung von Werner Peter aus Tholey.

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