Lucke weist Vorwürfe zurück

Saarbrücken · Obwohl das Parteiprogramm auf Europa abzielt, tritt die Alternative für Deutschland auch bei der Kommunalwahl im Saarland an. Parteichef Lucke bezog am Dienstag auch Stellung zur Kritik Annegret Kramp-Karrenbauers.

Bernd Lucke, Parteichef der Alternative für Deutschland (AfD), hat am Dienstagabend bei einem Auftritt in der Saarbrücker Saarlandhalle erstmals mögliche Fraktionspartner im europäischen Parlament benannt. Sollte die AfD bei der Europawahl am 25. Mai ins Parlament einziehen, könne er sich eine Kooperation mit mehreren Parteien vorstellen: "Wir werden mit Parteien des gemäßigten politischen Spektrums zusammenarbeiten." Darunter seien, so Lucke, die Christen Unie aus den Niederlanden, die belgische NVA, die Nova Democracia aus Portugal, die PIS des ehemaligen polnischen Ministerpräsidenten Jaros{lstrok}aw Kaczyñski und die Konservative Partei des britischen Premierministers David Cameron.

Einer Kooperation der ebenfalls eurokritischen britischen UKIP erteilte Lucke vor 170 Zuschauern in der Saarlandhalle erneut eine Absage: "Wir hätten große inhaltliche Differenzen. Die UKIP will, dass Großbritannien aus der EU austritt. Das wollen wir nicht. Großbritannien ist nach Deutschland größter Nettozahler der EU." Zudem sei die UKIP bei ihrer Haltung zur Immigration kritisch zu sehen: "Man darf in der Zuwanderungsfrage keine Stimmung gegen die Zuwanderer selbst machen." Zuletzt hatte es Streitigkeiten in der AfD gegeben, nachdem die Junge Alternative Köln den Vorsitzenden der UKIP, Nigel Farage als Gastredner eingeladen hatte.

Gleichzeitig wehrte sich Lucke gegen die Vorwürfe der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Sie hatte im Interview mit der "Welt" gesagt: "Was die AfD von sich gibt, ist für mich oft hart an der Grenze zur Verfassungsfeindlichkeit." Lucke sagte, die Aussagen seien "eine Verunglimpfung und ein Ausdruck der Hilflosigkeit der Altparteien. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir unseren Opferwillen verdoppeln." Die AfD tritt am 25. Mai bei den saarländischen Kommunalwahlen mit ihren Kandidaten in 17 Stadt-, Bezirks-, Gemeinde- und Ortsräten an.

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