Linke und Piraten an Bord

Weiskirchen · Neben SPD und CDU, die in Weiskirchen trotz des Verlusts von zwei Sitzen erneut stärkste Fraktion wird, sitzen künftig je ein Vertreter von Linken und Piraten im Rat. Die FWG legt stark zu, die GAL verliert zwei Mandate.

Über sechs Prozent hat die CDU in Weiskirchen an Stimmen eingebüßt. Von einem Denkzettel der Wähler wollte Spitzenkandidat Wolfgang Sauer aber nicht sprechen: "Von der Prozentzahl her sind wir zufrieden. Dass wir zwei Sitze verloren haben, ist nicht so schön." Es sei der CDU bewusst gewesen, dass die Situation schwierig sei, "weil sieben Parteien angetreten sind". Dass tatsächlich alle sieben den Einzug in den Rat schafften, habe ihn wiederum überrascht, sagte Sauer. Leichter werde das die Arbeit nicht machen: "Wir müssen sehen, mit wem wir eine konstruktive Zusammenarbeit über fünf Jahre hinbekommen können." "Das ist ein gutes Ergebnis für uns", sagte SPD-Spitzenmann Richard Kreutzer. "Die Gemeinde war gespalten, insbesondere beim Thema Windkraft", bewertete er den Wahlausgang. Wie es angesichts der zersplitterten Sitzverteilung im Rat weitergehen soll, darüber werde man am heutigen Dienstag bei der SPD sprechen, sagte Kreutzer. Eines sei klar: "Mit der FWG wollen wir nicht zusammenarbeiten, das ist kein zuverlässiger Partner."

Ganz anders die Einschätzung von FWG-Spitzenkandidat Gunnar Schulz: "Unsere sachorientierte Arbeit und im Endspurt der intensive Wahlkampf haben uns zu diesem guten Ergebnis verholfen", sagte er. Nach Ratssitzen hat die FWG mit der SPD gleichgezogen. "Ich hatte einen Sitz mehr erwartet und auf zwei mehr gehofft", so Schulz. Die FDP kann mit 4,3 Prozent der Stimmen ihren Ratssitz behalten. Spitzenkandidat Gerrit Oestreich (FDP): "Gut, dass wir wieder im Gemeinderat sind, zumal die FDP ja fast überall zum Teil teilweise starke Abstriche hat hinnehmen müssen." Abstriche musste auch die GAL hinnehmen verlor zwei von drei Ratssitzen. Henry Selzer (GAL) zeigt sich wütend auf die FWG und bezeichnet ihren Wahlkampf als "Schmutzkampagne": Es sei bitter zu erleben, dass diese auch noch mit Wählerstimmen belohnt werde. Stimmen habe die GAL jedoch vor allem an Piraten und Linke verloren. Einen positiven Aspekt kann Selzer dem Wahlergebnis dennoch abgewinnen: "Die Windkraftbefürworter haben wieder eine Mehrheit."

Die Linke jubelt dagegen. 4,3 Prozent der Stimmen verhalfen ihr zu einem Sitz im Rat. Dirk Bonnaire (Linke): "Wir hatten es mit starken Mitstreitern und einer geringen Wahlbeteiligung zu tun, trotzdem haben wir erreicht, was wir uns vorgenommen haben. Unsere eigenen Prognosen sind erfüllt worden."

Grund zum Feiern haben auch die Piraten. 4,1 Prozent der Stimmen verbuchen sie für sich und holen wie die Linke ein Mandat. "Unsere Hoffnungen wurden mit dem Stimmenanteil von 4,1 Prozent sogar leicht übertroffen", jubelt Wolfgang Barth (Piraten).

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Auf einen BlickDie Weiskircher haben so abgestimmt:CDU 1196 Stimmen, 38,8 %, 11 SitzeSPD 710 Stimmen, 23 Prozent, 6 SitzeLinke 134 Stimmen, 4,3 %, 1 SitzPiraten 125 Stimmen, 4,1 %, 1 SitzFDP 132 Stimmen, 4,3 %, 1 SitzFWG 609 Stimmen, 19,8 %, 6 SitzeGAL 175 Stimmen, 5,7 %, 1 Sitz

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