Neunkirchen. Die Idee ist gut, und der Bedarf ist da. Aber die Nachfrage lässt - bisher jedenfalls - sehr stark zu wünschen übrig. Die Rede ist vom "Kochkurs für Sparfüchse", den die Katholische Familienbildungsstätte Neunkirchen in ihrem Mehrgenerationenhaus in der Marienstraße anbietet. Eltern und andere Erwachsene, die wissen wollen, wie man gesund, preiswert und selbst gemacht unter einen Hut bekommt, können an diesem Kochkurs teilnehmen, der in Zusammenarbeit mit der Neunkircher Tafel angeboten wird. Er richtet sich deshalb an Eltern, die nur wenig Geld für Lebensmittel zur Verfügung haben und vielleicht sogar regelmäßig bei der Tafel vorbeischauen. Dort bekommen der Leiter der Tafel, Jörg Panter, und seine Mitarbeiter bei der Ausgabe häufig zu hören: "Hier kriegt man nur Dinge, mit denen man nichts anfangen kann." Sprich, den frischen Rot- oder Weißkohl, dessen Zubereitung für viele ein Buch mit sieben Siegeln ist. Oder die Zucchini, die allgemein als geschmacksneutral und langweilig gilt. Oder das Päckchen Mehl, mit dem viele nur einen Kuchen verbinden. Das hat auch Sabine Bernarding festgestellt, die als Diplom-Sozialpädagogin in der Familienbildungsstätte arbeitet und mit Hauswirtschaftsmeisterin Meggi Otterbach den Kurs anbietet. "Wir wollen einen neuen Anlauf machen und über meinen Kurs Haushalts- und Erziehungsführerschein für junge Mütter an Interessierte herankommen", berichtet Bernarding im Gespräch mit der SZ. Schwierig sei es offenbar, den ersten Schritt zu tun und sich und anderen einzugestehen, mit frischen Lebensmitteln nichts Schmackhaftes kochen zu können. Sabine Bernarding hat jedoch die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die einmal in der Familienbildungsstätte zu Gast waren, bleiben. "Wir wollen auch niemanden kontrollieren, sondern nur Hilfestellung dabei geben, auf teure Fertigprodukte weitestgehend verzichten zu können." Geplant ist, den Kurs, der für die Teilnehmer kostenlos ist, einmal im Monat am Vormittag anzubieten. Natürlich wird das, was gekocht wird, auch gemeinsam gegessen. Und was übrig bleibt, schmeckt sicher dem Kind, das später von der Schule nach Hause kommt. An Rezepten herrscht kein Mangel, es könnte zum Beispiel einmal Großmutters "Mehlkneppcha" mit selbst gemachtem Apfelmus geben. Oder Spaghetti Bolognese mit Sellerie und Karottenstückchen. Oder Geheirade mit Specksoße. Es wurde sogar an ein Rezeptheft gedacht, das dann in der Neunkircher Tafel ausliegen könnte. Vorausgesetzt, es melden sich unter Telefon (0 68 21) 90 46 50 genug Interessierte. Sabine Bernarding ist optimistisch: "Wir geben nicht auf, wir probieren es weiter!"