Launige Keramikkunst

Oberthal · Über das Saarland hinaus ist der Internationale Töpfermarkt in Oberthal eine fest Größe. 60 Aussteller präsentierten zwei Tage ein vielseitiges Angebot, ein paar Tausend Besucher, staunten, schauten und kauften.

Wenn ein Aussteller zum 13. Mal seinen Stand beim Töpfermarkt in Oberthal aufgebaut hat, gibt es dafür gute Gründe. "Ich war noch jedes Jahr mit dem Umsatz und dem Flair des Marktes zufrieden", sagte Händler Eduard Fries aus Ransbach-Baumbach im Kannenbäckerland, wo einst die größten Tonvorkommen in Europa gefunden wurden. Deutschlandweit ist Fries auf Märkten präsent. Wie beurteilt er die Entwicklung des Oberthaler Töpfermarktes? "Die Wandlung und die Veränderungen in den Jahren haben dem Markt sehr gut getan", wertete Fries.

Das Angebot auf der Marktmeile reichte vom schlichten Kaffeebecher bis zum ausgefallenen Schmuckstück. Alles mit der Hand gefertigt, versteht sich. Besucher Stefan Kanzler aus Saarbrücken nutzte die Gelegenheit, sich mit einem Geschenk für den Muttertag einzudecken. "Ich habe mehrere Exemplare im Auge, entschieden ist noch nix", so der Besucher. Vom Anblick der mit Hauswurz und Sukkulenten bepflanzten Keramiken fühlte sich die Birkenfelderin Andrea Werle sofort angezogen. "Die Zimmerpflanzen kommen aus Südafrika, die Keramiken mit Hausfurz kann man ins Freie stellen", informierte Aussteller Andreas Schoger-Diller.

Die Händler unterteilen die Kundschaft in Seh- und Kaufleute. "Die Leute kommen gezielt zum Stand", sagte Christine Linné aus Homburg-Schwarzenacker. Bei ihr saßen die Hühner auf der Leiter. Sie präsentierte Figuren, die man aus den Kinderbüchern von Otfried Preußler kennt und ein Modell der Arche Noah. "Es ist im doppelten Sinn eine märchenhafte Kollektion", umschrieb Ausstellerin Linné ihre Auslagen. Die Französin Stefanie Mathy führte den Raku-Brand, eine japanische Brenntechnik, vor. Ingeborg und Jürgen Hübsch aus Heusweiler präsentierten an ihrem Stand unter etlichen Dekorations- und Geschenkartikeln zwei nach Vorlage von Hundertwasser gefertigte Häuser. "Die Ideen kommen mit der Arbeit", so Jürgen Hübsch.

In der Keramik-Malwerkstatt von Stefanie Jacoby-Spengler konnten Kinder zum Pinsel greifen und einen Becher oder einen Teller bemalen. Unter Anleitung von Töpfermeister Ralph Pehl bestand für Kinder auch die Möglichkeit, auf der drehenden Scheibe Vasen oder Trinkgefäße zu fertigen. Die vierjährige Marie und Wiebke (7) kneteten und modellierten Tiermotive.

Apropos Veränderungen, die der Händler Fries so lobte. Die Veranstalter, die Gemeinde und der Handwerker- und Gewerbeverein, wollen im kommenden Jahr einen Wettbewerb starten. "Nach Vorgabe eines bestimmten Themas soll ein Kunstwerk gefertigt werden", erklärte Bürgermeister Stephan Rausch. Erste Gespräche mit den Kunsthandwerkern haben stattgefunden. "Die Resonanz war positiv", freute sich Rausch. Zusätzlich sei von den Kunsthandwerkern die Anregung gekommen, die Besucher mit in den Wettbewerb einzubinden. Angedacht ist, das Sieger-Kunstwerk unter den Besuchern zu verlosen. Die Idee soll nun weiter verfolgt werden.

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