Fußball Pesch hört im Sommer in Neunkirchen auf

Neunkirchen/Nahe · Fußball-Landesligist SG Neunkirchen-Selbach und Trainer Lothar Pesch trennen sich am Ende der Saison in beiderseitigem Einvernehmen. Die Suche nach einem Nachfolger läuft. Einen neuen Spieler hat die SG schon.

 Lothar Pesch kam im Sommer 2019 zur SG Neukirchen-Selbach. Die Erwartungshaltung war riesig, doch gepasst hat es nicht so richtig.

Lothar Pesch kam im Sommer 2019 zur SG Neukirchen-Selbach. Die Erwartungshaltung war riesig, doch gepasst hat es nicht so richtig.

Foto: Andreas Schlichter

Fußball-Landesligist SG Neunkirchen-Selbach ist auf Trainersuche. Am Freitag informierte die SG die Mannschaft bei einer Videokonferenz, dass sich die sportliche Führung und der aktuelle Übungsleiter Lothar Pesch in beiderseitigem Einvernehmen entschlossen haben, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. „Wir sind ergebnisoffen in die Gespräche gegangen und dann zu dieser Entscheidung gekommen“, erklärt Neunkirchen-Selbachs Spielausschuss-Vorsitzender Heiko Schohl. „Lothar ist ein super Trainer und Fußballfachmann. Aber beide Seiten waren der Meinung, dass es nicht zu hundert Prozent passt.“ Pesch mutmaßt: „Vielleicht liegt das am Altersunterschied zu den Spielern, vielleicht habe ich aber auch von dem einen oder anderen zu viel verlangt.“ Schohl sieht noch einen Grund: „Für Lothar war es auch schwer, weil es nach seiner Verpflichtung im Sommer 2019 eine riesige Erwartungshaltung im Umfeld aufgrund seiner früheren Erfolge gab.“

 Beide Seiten betonen, dass der Entschluss nach einem konstruktiven Austausch gefällt wurde. „Der Verein und ich haben nach wie vor ein gutes Verhältnis und ich werde sicher auch nach dem Sommer bei ein paar Spielen mal als Zuschauer vorbeikommen“, verspricht Pesch.

Pesch, der unter anderem für den VfL Primstal und die Spvgg. Quierschied in der Saarlandliga arbeitete, wurde in seiner ersten Saison mit Neunkirchen-Selbach Tabellenachter. Aktuell liegt das Team mit zehn Punkten aus sechs Begegnungen auf Rang fünf der Landesliga Nord. Das Saisonziel der SG ist, oben mitzuspielen. „Platz zwei ist noch in Schlagdistanz“, betont der Trainer.

Dieser Rang berechtigt am Saison-Ende zur Teilnahme an einem Aufstiegsspiel zur Verbandsliga. Derzeit steht der FC Kutzhof mit vier Zählern, aber auch einem Spiel mehr als Neunkirchen-Selbach auf dem zweiten Platz. Souveräner Spitzenreiter ist der FC Hertha Wiesbach II. Die Reserve des Oberligisten sammelte 19 von 21 möglichen Zählern. Beim Versuch noch auf den Relegationsplatz zu klettern, steht der Spielgemeinschaft nach der Winterpause ein etwas größerer Kader zur Verfügung. Torjäger Rico Altmeyer, der wegen eines Kreuzbandrisses lange ausfiel, ist kurz vor der Saisonunterbrechung wieder ins Training eingestiegen. Altmeyer hat in 94 Begegnungen für die SG 101 Tore erzielt.

Ebenfalls wieder fit ist Abwehrspieler Lukas Dostert, der in der jüngeren Vergangenheit von mehreren Verletzungen geplagt war. Zudem hat sich Neunkirchen-Selbach noch die Dienste eines neuen Torhüters gesichert: Von Verbandsligist SG Lebach-Landsweiler wechselt bereits in der Winterpause der 24-Jährige Schlussmann Jonas Wolf zum Landesligisten. Wolf stand vor seinem Engagement bei Lebach-Landsweiler und bei der SG Marpingen-Urexweiler zwischen den Pfosten. „Damit haben wir eine Baustelle behoben“, freut sich Schohl. Der eigentlich als Stammtorwart vorgesehene Erik Knibbe zog sich bereits vor dem ersten Saisonspiel eine Knie-Blessur zu und ist seitdem außer Gefecht. Routinier Stefan Noß (47), der Knibbe vertrat, verletzte sich Ende September an der Schulter.

Wer bei Neunkirchen-Selbach kommende Saison auf der Trainerbank sitzen wird, steht noch nicht fest. „Es gebührt der Anstand, dass wir uns damit vor dem Gespräch mit Lothar nicht befasst haben“, erklärt Schohl. „Im Anschluss haben wir uns aber Gedanken gemacht, dabei haben sich erste Namen herauskristallisiert.“ Wie diese lauten, wollte der Spielausschuss-Vorsitzende aber nicht verraten. Ob Schohl noch in dieser Funktion einen Pesch-Nachfolger präsentiert, ist ebenfalls offen. Denn der 46-Jährige wird den Posten zum Jahresende an Jörg Ewen abgeben: „Ich mache das jetzt seit mehr als zehn Jahren mit enormem Aufwand und hoher Intensität. Für mich ist es Zeit, mal etwas kürzer zu treten“, nennt Schohl als Grund.

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