„Nonprofit und NGO-Management“ Neuer Studiengang am Umwelt-Campus

Neubrücke · Studenten können sich in Birkenfeld voraussichtlich ab Herbst in „Nonprofit und NGO-Management“ fortbilden.

 Ein Blick auf den Umwelt-Campus in Birkenfeld. Hier wird Professor Klaus Rick den von ihm initiierten Studiengang „Nonprofit und NGO-Management“ leiten.

Ein Blick auf den Umwelt-Campus in Birkenfeld. Hier wird Professor Klaus Rick den von ihm initiierten Studiengang „Nonprofit und NGO-Management“ leiten.

Foto: Christopher Müller-Dönnhoff

Der Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) hat sich erfolgreich beim Wissenschaftsministerium des Landes Rheinland-Pfalz um eine Förderung für einen neuen praxisintegrierten Studiengang beworben. Vor wenigen Wochen fand nun die entscheidende Sitzung der Landeskommission zur Förderung aussichtsreicher dualer Studiengänge statt, bei der der designierte Studiengangsbeauftragte Professor Klaus Rick den von ihm initiierten Studiengang „Nonprofit und NGO-Management“ vorstellte und das Gremium für sein Konzept gewinnen konnte. Das hat der UCB mitgeteilt. Die Fördersumme beträgt demnach 100 000 Euro.

Geplant ist, den neuen Studiengang, der laut Konzept gemeinwohlorientierte Inhalte zum Schwerpunkt macht, ab Herbst anzubieten. „Im Kern geht es um die praxisnahe akademische Ausbildung von Mitarbeitenden und künftigen Führungskräften in Einrichtungen, die keine Gewinnerzielungsabsicht verfolgen“, erläutert Professor Rick.

Und das ist keine kleine Gruppe: Stiftungen, Vereine, Umwelt- und Verbraucherschutzverbände, soziale und karitative Einrichtungen, große Sportvereine oder Parteien seien nur ein Teil der künftigen Institutionen, in denen die Arbeitsfelder späterer Absolventen dieses innovativen Studiengangs liegen würden. „Mit derzeit mehr als drei Millionen Beschäftigten ist der sogenannte Dritte Sektor eine wachsende Kraft, die auch zur Willensbildung neben Politik und Wirtschaft in der Gesellschaft beiträgt“, heißt es in der entsprechenden Mitteilung des UCB.

Ursprung der Idee seien Gespräche, die Professor Rick schon seit längerem mit bundesweit tätigen Führungskräften aus gemeinnützigen Wohlfahrtsverbänden sowie Umwelt- und Sozialstiftungen aus seinen Lehrgebieten (BWL, insbesondere nachhaltigkeitsorientierte Unternehmensführung und Corporate Responsibility) heraus geführt habe. Stets sei dabei der Bedarf an einer gezielteren Ausbildung für diesen wachsenden Bereich deutlich geworden.

Junge Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung kämen, so hätten es die Manager dieser Nichtregierungsorganisationen (NGOs) berichtet, vermehrt auf sie zu und fragten unmissverständlich nach, was man studieren müsse, um später im Nonprofit-Segment arbeiten zu können. Laut UCB gibt es im deutschsprachigen Raum bisher über klassische BWL- oder juranahe Studienverläufe hinaus kaum ein nennenswertes hochschulseitiges Angebot dafür. „Die junge Generation will sich aber der Lösung nationaler und globaler Herausforderungen stellen – im humanitären Bereich, im Umwelt-, Klima- oder Verbraucherschutz oder etwa im Bereich nachhaltiger Bildungsarbeit“, heißt es.

Der Umwelt-Campus Birkenfeld, der mit dem Slogan „Deutschlands grünste Hochschule“ wirbt und international unter den Top-Ten nachhaltiger Universitäten zu finden ist (von 780 Teilnehmern beim „Green Metric Award 2019“), ist laut Rick mit seinem besonderen Profil dafür prädestiniert, hier ein zeitgemäßes Angebot zu schaffen.

Folgende Module sollen nach Angaben des Campus’ im Studienverlauf des neuen Bachelor-Studiengangs angeboten werden: Neben klassischen betriebswirtschaftlichen und juristischen Inhalten werden die Besonderheiten im Nonprofit- und NGO-Bereich vermittelt. Dort sind andere Wege der Finanzierung, der Organisation und Kommunikation gefragt. So sind etwa die Jahresabschlüsse bei einer gemeinnützigen Gesellschaft, einem großen eingetragenen Verein oder einer Stiftung anders gestaltet, denn sie weisen neben weiteren Besonderheiten keine Gewinne aus. Fächer wie Fundraising, Social Media/Communication, Gesellschafts- und Verbandsklagerecht oder Führung von NGOs sind Teil des Lehrplans und werden eng verflochten und wahlweise dual-praxisintegriert studiert. Das Maß der Praxisintegration sollen die Studierenden dabei selbst dosieren können.

„Das Design hat überzeugt und ich freue mich sehr, dass wir nun mit einer soliden Erstausstattung den neuen Studiengang in diesen wahrlich nicht einfachen Zeiten werden anschieben können“, erklärt Professor Rick. „Der nächste Schritt ist der Aufbau und das Bewerben des neuen Angebotes einschließlich der Anbindung weiterer geeigneter interessierter Nonprofit-Kooperationspartner. Der Anfang ist gemacht“, erklärt Rick abschließend.

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