Kulturelles Erbe der Stadt pflegen
Neunkirchen. Sie ist schon ein Hingucker, die "Kesse Biene", die nun die Geschäftsstelle der Sparkasse Neunkirchen am Hammergraben schmückt. Total unbefangen steht sie da mit ihrem Pferdeschwanz und dem kurzen Kleidchen, schaut den Betrachter keck von der Seite an
Neunkirchen. Sie ist schon ein Hingucker, die "Kesse Biene", die nun die Geschäftsstelle der Sparkasse Neunkirchen am Hammergraben schmückt. Total unbefangen steht sie da mit ihrem Pferdeschwanz und dem kurzen Kleidchen, schaut den Betrachter keck von der Seite an. In treffenden Worten beschrieb am Freitag Nicole Nix-Hauck, die Leiterin der Städtischen Galerie, die Skulptur von Hans Bogler. Sie ist eine von vier Plastiken des 1994 verstorbenen Neunkircher Künstlers, die die Stadt Neunkirchen im Frühjahr mit Unterstützung der Sparkasse Neunkirchen erworben hat. Die Initiative zum Kauf ging vom Förderkreis Städtische Galerie/Museum Neunkirchen aus, dessen Wunsch es ist, dass die vier Plastiken im künftigen Neunkircher Museum Platz finden. Für dessen Gründung setzt sich der gemeinnützige Förderkreis seit zwei Jahren ein. Bei der Ausstellungseröffnung am Freitag hielt sich der Initiator des Förderkreises, Alt-Bürgermeister Ewald Groß, gern zurück. Dabei ist es seinem Einsatz zu verdanken, dass die Bogler-Modelle des "Eisengießers", des "Walzwerkers", der "Kessen Biene" und ein Frauenakt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Ihm dankte denn auch Nicole Nix-Hauck für seinen "unermüdlichen Einsatz". Ebenso wie Heinz Gillenberg und Günther Bogler, die ihre Aufzeichnungen über Hans Bogler zur Verfügung gestellt hatten. Günther Bogler ließ es sich nicht nehmen, zur Eröffnung der Ausstellung mit Werken seines Onkels selbst vorbei zu schauen. Ihn begrüßte Sparkassen-Vorstand Fred Ricci besonders herzlich. Der Hausherr betonte, dass zum kulturellen Erbe der Stadt Neunkirchen auch die Werke von Hans Bogler gehören. "Wir waren deshalb gerne bereit, den Ankauf zu unterstützen und die Plastiken hier aufzustellen." Wer mit offenen Augen durch Stadt und Land geht, wird zahlreiche Skulpturen von Bogler entdecken wie etwa die Madonna vor der Marienkirche oder den "Lehrling" vor dem Berufsbildungszentrum. Der designierte Oberbürgermeister Jürgen Fried lobte die Sparkasse als größten Kulturförderer von Neunkirchen. "Die nächsten zehn Jahre werden auch auf dem kulturellen Sektor interessant." Fried erwähnte auch die Möglichkeit, eventuell auf der Bliespromenade eine Lösung für das Raumproblem der Städtischen Galerie zu suchen.
HintergrundHans Bogler wurde am 2. Januar 1910 als Sohn eines Hüttenarbeiters in Neunkirchen geboren. 1924 war er Laufjunge, 1926 Vollarbeiter auf der Koksanlage des Werkes. 1928 Besuch von Abendkursen für Malerei an der neuen Kunst- und Gewerbeschule Saarbrücken. 1929-36 Studium an der Staatlichen Kunst- und Gewerbeschule, 1932-36 Studium der Bildhauerei bei Professor Fritz Claus mit dem Abschluss als geprüfter Holzbildhauer. 1938-40 Studium an der Akademie für Angewandte Kunst München. 1949 Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Neunkirchen, Tätigkeit als freischaffender Künstler. 1973-94 Vorsitzender des Neunkircher Künstlerkreises, 1994 verstorben. red