Kriegsrelikt rostet im Wald vor sich hin

Altenkessel/Püttlingen · Hässlich, gefährlich und von Müll umgeben, ist ein Lastwagen-Anhänger zum Schandfleck im Wald bei Altenkessel geworden. Eine Bürgerinitiative aus dem Saarbrücker Stadtteil will das Ding weghaben. Jetzt könnte es endlich klappen; die Stadt Püttlingen, auf deren Bann das rostige Ding steht, will sich drum kümmern.

 Dieser Lastwagen-Anhänger, der laut Aufschrift mal der US-Armee gedient hat, verrottet bei Altenkessel. Das Ding steht offenbar schon seit dem Zweiten Weltkrieg im Wald. Foto: Helmut Kohler

Dieser Lastwagen-Anhänger, der laut Aufschrift mal der US-Armee gedient hat, verrottet bei Altenkessel. Das Ding steht offenbar schon seit dem Zweiten Weltkrieg im Wald. Foto: Helmut Kohler

Foto: Helmut Kohler

Wo das Ding herkommt, weiß Helmut Kohler nicht. Auch wie lange es schon im Wald zwischen Altenkessel und Püttlingen steht, konnte ihm bisher niemand sagen. Der Sprecher der Bürgerinitiative "Unser Altenkessel - sauberer, sicherer, schöner" vermutet, dass der Armee-Fahrzeuganhänger, ein sogenannter Aufleger, seit Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 im Wald ganz nahe der Straße Leopoldtagesstrecke in Richtung Urigsweiher steht. Kohler und seine Mitstreiter glauben aber, dass "ein dahinrostender US-Army-Lkw-Aufleger" nicht im Wald rumstehen sollte.

Reichlich Müll drumrum

"Um den Aufleger und im Verlauf der Straße liegt sehr viel Müll am Waldrand, genau wie im Aufleger auch. Dieser stellt eine große Gefahr für spielende Kinder beziehungsweise Neugierige dar. Die vorderen Füße stehen nur auf einer Holzunterlage", sagt Helmut Kohler.

Das hat er auch der Püttlinger Stadtverwaltung mitgeteilt. Schließlich, da war sich die Initiative schnell sicher, steht das Ding auf Püttlinger Gebiet. Zwischen dem 1. September und dem 1. Dezember vergangenen Jahres hat die Initiative fünfmal an die Püttlinger Stadtverwaltung geschrieben.

Man habe "vom Ordnungsamt der Stadt Püttlingen teilweise eine Rückmeldung" bekommen, sagt Kohler, "aber die Probleme wurden bisher nicht beseitigt".

Die Tage des Army-Auflegers scheinen nun aber gezählt. Nach einer SZ-Anfrage im Püttlinger Rathaus machten sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung auf in den Wald. Der Aufleger stelle keine Gefahr dar, sagte der Sprecher der Verwaltung, Bernd Bläs, anschließend. Das Ding stehe sicher und verliere kein Öl. Man prüfe nun, ob man den Aufleger aus dem Wald ziehen könne oder ob er zunächst vor Ort zerlegt werden müsse. Das Problem sei nämlich, dass man an den Ort, an dem das Kriegsrelikt steht, nicht so gut rankomme.

Püttlingen kümmert sich

Deshalb, sagt Bläs, sei das Ding auch bisher wohl nicht aufgefallen - bis es die Altenkesseler Initiative wieder ins Bewusstsein gebracht habe. Woher dieses Ding kommt, das konnte auch die Püttlinger Stadtverwaltung nicht feststellen. Aber sie verspricht: "In den nächsten Tagen kommt das Ding weg."

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