Kopfarbeit ist das Wichtigste

Mit dem Rauchen aufhören wollen viele Menschen. Doch leichter gesagt als getan. Dabei gibt es einfache Tipps, die helfen können, wie die SZ-Telefonaktion in Zusammenarbeit mit den Entwöhnungsberatern der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gezeigt hat.

Ich will mit dem Rauchen eigentlich aufhören, aber mir macht schon Sorge, dass ich dann nichts mehr habe, um Stress abzubauen.

Das Rauchen selbst entspannt eigentlich nicht. Es beschleunigt die Herz- und Atemfrequenz, erhöht den Blutdruck, steigert die Magensaftproduktion und setzt Adrenalin frei. Aber wenn Sie eine Weile nicht geraucht haben, baut sich durch das Absinken des Nikotinspiegels in Ihrem Körper eine Spannung auf. Durch die Inhalation des Nikotins wird diese nun wieder abgebaut. Echte Entspannung sieht anders aus - zum Beispiel am offenen Fenster zehnmal tief ein- und ausatmen, eine Runde um den Block gehen, geruhsam einen Tee zubereiten oder die Lieblings-CD hören.

Die Zigaretten brachten mir immer Schwung. Wie schaffe ich es, dass ich als Nichtraucher nicht nur müde bin?

Halten Sie Ihren Kreislauf auf Trab. Steigen Sie eine Station früher aus dem Bus aus, nehmen Sie die Treppe und nicht den Fahrstuhl, nutzen Sie die Mittagspause für einen flotten Spaziergang. Auch Wasseranwendungen helfen: Tauchen Sie die Unterarme in ein Waschbecken, das mit kaltem Wasser gefüllt ist. Außerdem: Trinken Sie viel Wasser, denn auch das regt den Kreislauf an. Sie können so lange trinken, bis Sie im Hals ein Brennen spüren, das dem des Rauchens einer Zigarette entspricht.

Ich will aufhören zu rauchen. Wie gehe ich am besten vor?

Sie legen in den nächsten zehn Tagen einen "Stopp-Tag" fest. Wenn Sie möchten, rauchen Sie genussvoll die letzte Zigarette und verabschieden Sie sich von ihr. Schaffen Sie alle Rauchutensilien aus der Wohnung, waschen Sie Gardinen und Kissenbezüge, kaufen Sie sich eine schöne Grünpflanze. Tun Sie auf jeden Fall etwas, das den Neuanfang positiv markiert.

Kann ich mich auf die Entwöhnung gedanklich vorbereiten?

Ja, Kopfarbeit ist überhaupt das Wichtigste bei der Entwöhnung. Finden Sie heraus, in welchen Situationen Sie rauchen. Notieren Sie ein paar Tage lang - bevor Sie sich die Zigarette anzünden - die Uhrzeit und was Sie jetzt von der Zigarette erwarten. Nun können Sie überlegen, was Sie statt der lieb gewordenen Gewohnheit des Rauchens in diesen typischen Situationen tun könnten.

Hilft es, wenn ich die letzte Zigarette, die ich rauche, so richtig zelebriere?

Es kann den endgültigen Schluss betonen, wenn man den Abschied vom Rauchen feiert. Mancher zerschneidet auch die restlichen Zigaretten in der Schachtel oder verbrennt Sie in einem Lagerfeuer. Egal wie - versuchen Sie, Ihrem Stopp-Tag eine besondere Bedeutung zu geben.

Wie kommt man am besten mit den Entzugserscheinungen klar?

Die körperlichen Entzugssymptome, wie erhöhte Reizbarkeit, Müdigkeit oder starkes Rauchverlangen, können Sie durch Nikotin-Ersatzstoffe abmildern. In der Apotheke bekommt man Nikotin-Pflaster, -Kaugummi, -Lutschtabletten oder -Spray. Beachten Sie genau die Gebrauchshinweise auf dem Beipackzettel und lassen Sie sich beraten, welches Präparat und welche Stärke für Sie optimal sind.

rauchfrei-info.de

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