Sicherheit Konzept passt: Fans feiern friedlich am Open-Air-Wochenende

Bosen · Menschenauflauf am Bostalsee: 50 000 Besucher strömten am Wochenende zu den beiden musikalischen Vorstellungen der Punkrockband Toten Hosen. Am Freitag versammelten sich gegen 13 Uhr laut Polizei bereits 50 Fans der Düsseldorfer Band vor dem Eingang zum Festivalgelände am Bostalsee.

 Blick in die Befehlszentrale am Bostalsee: Die Polizei bespricht die Situation auf den Parkplätzen rund ums Festivalgelände.

Blick in die Befehlszentrale am Bostalsee: Die Polizei bespricht die Situation auf den Parkplätzen rund ums Festivalgelände.

Foto: B&K/Bonenberger/

Gleichzeitig wurde im Gebäude der Seeverwaltung die Befehls- und Koordinierungsstelle bezogen. Während der beiden Konzerttage arbeiteten hier Vertreter von Polizei, Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz (DRK), der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), dem Landkreis, einer Sicherheits-Firma und dem Veranstalter Poppconcerts Hand in Hand. Lang war alles ruhig. Ab 16.30 Uhr stieg die Zahl der Fahrzeuge bei der Anreise über die L 325 in Richtung Veranstaltungsort und die nummerierten Parkplätze 16 und 17 in Bosen waren schnell besetzt. „Wir machen weiter wie bisher, der Verkehr wird nicht umgeleitet“, sagte Andreas Riemenschneider, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Nordsaarland in Wadern. Damit wolle er dem anreisenden Konzertbesucher mehr Verantwortung übertragen, so sein Plan. „Er kann selbst abchecken, fahre ich auf den Parkplatz oder nicht“, erklärt der Polizei-Chef.

Reisebusse parkten derweil entlang der L 135 zwischen Gonnesweiler und Neunkirchen/Nahe auf dem Seitenstreifen. „Am Freitag waren es 52 Busse zusätzlich haben 15 Pendelbusse ihre Fahrgäste abgesetzt“, berichtet Riemenschneider. Nach den Erfahrungen von 2013, als überraschender Weise 80 statt der angemeldeten 20 Busse das Festivalgelände ansteuerten wurde das Konzept verändert und eigens Parkflächen reserviert. „Das hat funktioniert“, war Riemenschneider zufrieden mit der Änderung.

Nach sechs Stunden Musikprogramm ist die Veranstaltung gegen 23.30 Uhr zu Ende. „Das Gros der Besucher ist gut weggekommen“, meinte der stellvertretende PI-Leiter Hans-Jürgen Kugel. Der Verkehr auf der Landstraße lief schleppend, weil Fußgänger gruppenweise über die Fahrbahn zu ihrem abgestellten Wagen schlenderten. Zum Problemfall für die Ordnungshüter, so räumt Kugel ein, wurde der Parkplatz 13 vor Neunkirchen/Nahe. Der ist nicht  leergelaufen. Die Abreise der Fans dauerte dann eine Stunde, was der Polizei mehrere Beschwerdeanrufe eingebrachte. Grund genug, Parkplatz 13 bei der ersten Besprechung am Samstag zum Thema zu machen. „Wir haben nachjustiert“, so Riemenschneider. Freitagnacht gegen 0.50 Uhr war alles wieder ruhig: Die Vollsperrung der L325 zwischen Neunkirchen/Nahe und Bosen wurde aufgehoben.

Der Feuerwehrsprecher Dirk Schäfer beobachtete eine entspannte Atmosphäre rund um das Festivalgelände. Allerdings einmal mussten sich seine vor der Bühne eingesetzten Kollegen mitten ins Getümmel stürzen. Ein Fan der Band Feine Sahne Fischfilet hantierte im Gedränge mit einer brennenden Pyrofackel herum und die Brandschützer waren sofort mit einem Eimer Sand zum Ablöschen zur Stelle. „Wie die Pyrofackel durch die Einlasskontrolle gekommen ist, wissen wir nicht“, rätselt Schäfer. Weitere Einsätze gab es für die Feuerwehr nicht.

 Die Fans pilgern zum Konzert der Toten Hosen. 

Die Fans pilgern zum Konzert der Toten Hosen. 

Foto: B&K/Bonenberger/

Das DRK hatte hingegen einiges zu tun: 80 Behandlungen pro Tag, wovon zwischen sechs und acht Personen ins Krankenhaus gebracht wurden. Das meldet DRK-Einsatzleiter Alexander Hans. Bei den Verletzungen haben Alkohol und Drogen eine untergeordnete Rolle gespielt. „Stürze, Stolpern und unglückliches Surfen in der Menge waren für die meisten Unfälle verantwortlich“, sagt Hans. Am heftigsten traf es einen jungen Mann, der von der Bühne in die Menge sprang, unsanft landete und sich dabei den Kiefer brach. Sein Fazit: „Alles in allem liegt die Zahl der Verletzungen im unteren Bereich unserer Erwartungen.“

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