Kommen Zocker zum Zug?

Nohfelden · Nohfelder Gemeinderat stimmt für Vergnügungsstätten-Konzept. Spielhallenbetreiber haben Touristen als Kunden im Visier.

 Spielautomaten mitten in den Ortskernen der Gemeinde? Das will der Rat verhindern. Foto: Martin Schutt/dpa

Spielautomaten mitten in den Ortskernen der Gemeinde? Das will der Rat verhindern. Foto: Martin Schutt/dpa

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Grelle Lichter, Spielautomaten und Zocker mitten im Ortskern? Nicht überall ist das gerne gesehen. In der Gemeinde Nohfelden wachsen entsprechende Interessen mehr und mehr. Das sagte Bürgermeister Andreas Veit (CDU) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates (wir berichteten). "Bisher sind wir davon verschont geblieben, dass sich Spielhallen hier bei uns ansiedeln", so Veit, "aber es gibt immer mehr Anfragen". Grund sei, dass sich die Gemeinde in den vergangenen Jahren touristisch enorm entwickelt habe. In erster Line dank des Ferienparks am Bostalsee. Die vielen Touristen sehen wohl auch Spielhallen-Betreiber als potenzielle Kunden.

Daher gelte es, ein Vergnügungsstätten-Konzept zu erstellen. Dieses soll regeln, wo sich innerhalb der Gemeinde Spielhallen und ähnliche Betriebe ansiedeln dürfen. Denn es sei nicht erlaubt, Vergnügungsstätten komplett aus dem Gemeindegebiet zu verbannen. Aber steuern, das sei möglich. Und sinnvoll, wie Veit sagt. Er spricht von einem "Image-Schaden", den solche Betriebe verursachen könnten. Ruckzuck würde die Zahl der Leerstände größer, mögliche Investoren schreckten davor zurück, im Ortskern zu sanieren und zu investieren. Auch der Lärmpegel wirke sich negativ aus.

Das sieht Eckhard Helymann von der SPD genauso: "Man glaubt gar nicht, welche Dynamik sich entwickelt, wenn publik wird, dass eine Spielhalle in der Nähe eröffnet." Was ist mein Haus dann noch wert? Welcher Betrieb siedelt sich als nächstes an? Das seien nur zwei von vielen Fragen. Daher gelte es, Spielhallen aus den Ortskernen herauszuhalten. Ein entsprechendes Konzept soll nun erarbeitet werden. Das beschloss der Rat einstimmig bei einer Enthaltung von der UBNN.

 Pläne für dieses ehemalige Edeka-Gebäude in Wolfersweiler brachten den Stein ins Rollen. Foto: Mai

Pläne für dieses ehemalige Edeka-Gebäude in Wolfersweiler brachten den Stein ins Rollen. Foto: Mai

Foto: Mai

Konkreter Anlass für diesesn Punkt auf der Tagesordnung war ein Bauantrag einer Gesellschaft aus St. Wendel, die im ehemaligen Edeka-Markt, in der St. Wendeler Straße, der derzeit leer steht, eine Spielhalle eröffnen möchte (wir berichteten). Der Wolfersweiler Ortsrat hat sich bereits dagegen ausgesprochen. Dank einer "Veränderungssperre", die der Gemeinderat ebenfalls absegnete, ist nun in diesem Bereich keine Veränderung möglich, solange der Bebauungsplan aufgestellt wird. Das ist nun der Fall, dafür hat der Gemeinderat den Weg geebnet. Bis zu zwölf Monate kann ein Bauantrag zurückgestellt werden.

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