Kommandowechsel in Krisenzeiten

Kreis Neunkirchen. Sie ist keine gebürtige Saarländerin, aber eine, der die Region dank ihres erworbenen Heimatgefühls sehr am Herzen liegt: Susanne Haben ist die neue Geschäftsführerin der Neunkircher Agentur für Arbeit und hat vor, diese verantwortungsvolle Position auch einige Jahre am Stück auszufüllen

 Die Weiterbildung der Arbeitnehmer hat für sie einen hohen Stellenwert: Die neue Arbeitsagentur-Chefin Susanne Haben (links) mit Pressesprecherin Monika Fuchs. Foto: Willi Hiegel

Die Weiterbildung der Arbeitnehmer hat für sie einen hohen Stellenwert: Die neue Arbeitsagentur-Chefin Susanne Haben (links) mit Pressesprecherin Monika Fuchs. Foto: Willi Hiegel

Kreis Neunkirchen. Sie ist keine gebürtige Saarländerin, aber eine, der die Region dank ihres erworbenen Heimatgefühls sehr am Herzen liegt: Susanne Haben ist die neue Geschäftsführerin der Neunkircher Agentur für Arbeit und hat vor, diese verantwortungsvolle Position auch einige Jahre am Stück auszufüllen. In den letzten Jahren wechselte das Personal auf dem Chefsessel der Neunkircher Agentur recht häufig. "Was auch mit den neuen Strukturen der Bundesanstalt für Arbeit zusammenhängt", so Haben, die am Dienstag gemeinsam mit Pressesprecherin Monika Fuchs zum "Antrittsbesuch" in die Neunkircher SZ-Redaktion kam.Haben kommt in einer bundesweit heiklen Konjunktur-Situation nach Neunkirchen, die eben beginnt, auf die regionalen Arbeitsmärkte durchzuschlagen. "Derzeit sind schwerpunktmäßig Männer im gewerblichen Bereich von der Krise betroffen", sieht Susanne Haben die Situation noch gelassen, aber mit großer Aufmerksamkeit. In den nächsten Wochen will sie sich in ihrem neuen Arbeitsbereich, der ähnliche Strukturen aufweist wie ihr bisheriges Arbeitsfeld in der Westpfalz, umtun, will Kontakte knüpfen und intensivieren."Oberste Priorität haben nun unsere Bemühungen, die Menschen in Beschäftigung zu halten", so Haben, wobei sie in der Qualifizierung der Arbeitnehmer ein Muss sieht. Beispielsweise auch in Kurzarbeits-Phasen sei eine Weiterbildung möglich, um die Beschäftigten weiter für die Arbeitgeber unverzichtbar zu machen. Angesichts der demographischen Entwicklung im Saarland (weniger, aber immer älter werdende Bürger) gelte es, jetzt schon Maßnahmen zu treffen, um für den künftigen Bedarf an Fach-Personal gerüstet zu sein. Und ganz wichtig ist der 47-Jährigen der Bereich der jungen Leute. Die Herausforderungen des Doppel-Abitur-Jahrganges gelte es beispielsweise zu meistern. "Wir laden alle ganz ausdrücklich ein, die Informations- und Beratungsmöglichkeiten der Arbeitsagentur zu nutzen", so Haben. Ob Schüler, Arbeitssuchende, Arbeitnehmer oder Arbeitgeber - die Neunkircher Arbeitsagentur verfüge über viele Instrumente zur Hilfestellung. Vor allem, wenn die Entlassung drohe, sollte das Gespräch gesucht werden. "Es mag sein, dass früher Arbeitslose mehr verwaltet als betreut wurden", räumt Susanne Haben ein. Aktuell werden jetzt aber sehr individuell auf die "Kunden" eingegangen. Mit dem Qualifizierungs-Arsenal, angefangen vom Bewerber-Training bis zur Vermittlung von IT-Kenntnissen, könnte viel für den Einzelnen getan werden. Längst würden die Mitarbeiter der Arbeitsagentur auch nach nach draußen gehen, würden in Schulen und Betrieben beraten. "Früh informieren und am Wunschberuf dran bleiben", rät der Profi in Sachen Beruf den jungen Leuten, die auf der Suche nach Orientierung sind. "Gute Ausbildung zahlt sich immer aus", gibt Susanne Haben die Richtung vor, dann sei auch die Vermittlung älterer Arbeitssuchender nicht so problematisch.

Zur PersonSeit Mitte Januar ist Susanne Haben Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Neunkirchen. Sie hat die Leitung der Arbeitsagentur von Hans-Joachim Omlor übernommen und damit einen Stellentausch vollzogen. Omlor wechselt nämlich zurück nach Kaiserslautern, wo Haben bislang Chefin war. Susanne Haben wurde 1961 in Köln geboren. Sie studierte Jura in Saarbrücken, wo sie ihren Ehemann kennenlernte und nun auch schon seit 25 Jahren lebt. Nach dem Studienabschluss trat sie in die Dienste der Bundesanstalt für Arbeit (BA) ein und war unter anderem in Saarbrücken, Mainz und Kaiserslautern tätig. sl Auf einen BlickDie Neunkircher Agentur für Arbeit betreut neben den Kreisen Neunkirchen und St. Wendel auch den Raum Homburg. 288 Mitarbeiter kümmern sich zurzeit um rund 10 000 Menschen, die ohne Beschäftigung sind. sl

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