Knochenarbeit für einen Traumjob

Neunkirchen. Schon beim Betreten des Neunkircher Zoos wird der Besucher von dem Trompeten der Elefanten, dem Heulen der Seehunde und dem Wiehern der Shetlandponys begrüßt. Auf einer Fläche von über 12 Hektar haben 1000 Tiere ihr Zuhause, und die wollen auch allesamt versorgt werden. Zuständig dafür sind Zootierpfleger wie Benjamin Großmüller

Neunkirchen. Schon beim Betreten des Neunkircher Zoos wird der Besucher von dem Trompeten der Elefanten, dem Heulen der Seehunde und dem Wiehern der Shetlandponys begrüßt. Auf einer Fläche von über 12 Hektar haben 1000 Tiere ihr Zuhause, und die wollen auch allesamt versorgt werden. Zuständig dafür sind Zootierpfleger wie Benjamin Großmüller. Seit sechs Jahren arbeitet er schon im Neunkircher Zoo in seinem - wie er lächelnd sagt - absoluten Traumjob. "Das Besondere daran ist, dass die Tiere einfach dankbar sind", sagt Großmüller. Der Tierpfleger ist hauptsächlich für die Zoohalle, in der die Reptilien und Fische untergebracht sind, die Vögel und die Mantelpaviane zuständig. Jetzt ist er gerade auf dem Weg in eine der Zooküchen, um dort das Futter für die Störche, Kraniche, Ibisse und Löffler vorzubereiten. Auf dem Speiseplan der edlen Vögel stehen verschiedene Sorten Fisch. "Da darf man keine Berührungsängste haben", sagt Großmüller, als er sich daran macht, die Fische in schnabelgerechte Häppchen zu schneiden. Langsam, aber sicher füllt der Fischgeruch den gesamten Raum aus. "Seit es so viele Sendungen über Zoos gibt, haben die Leute ein falsches Bild über den Beruf. Es wird nur das Schöne gezeigt, aber ein Großteil der Arbeit ist Dreck wegmachen.", erklärt Großmüller. "Tonnenweise Mist schippen ist echte Knochenarbeit."Schubkarren voll Futter Muskelkraft ist auch gefragt, wenn es gilt, die Schubkarren mit dem Futter für die Tiere zu bestücken. 83 Paviane warten bereits ungeduldig auf ihren Tierpfleger und ihr Fressen. Drei Mal täglich werden die Affen gefüttert. Dabei verschlingen sie pro Tag 150 bis 200 Kilo Futter. Die Tiere wissen übrigens genau, wann Fütterungszeit ist. "Wenn es mal länger dauert, stehen sie alle auf dem Felsen und warten", weiß Großmüller. Von oben wirft der Tierpfleger das Futter ins Gehege. Gierig stürzen sich die Affen mit lautem Geschrei auf die Leckereien. "Ein direkter Kontakt zu den Pavianen ist ziemlich unmöglich", erklärt Großmüller. "Aber so soll es sein. Es sind Wildtiere, mit denen wir arbeiten. Wir bauen zwar eine Bindung auf, aber es sollen Wildtiere bleiben". Nachdem der Tierpfleger seine Schützlinge noch eine Weile beim Fressen beobachtet hat, geht es weiter in die Zoohalle zu den Reptilien. Sie sind die wahre Leidenschaft des 22-Jährigen. Als wäre es ein Kuscheltier, nimmt er eine Boa Constrictor, die gerne Meerschweinchen oder Ratten verspeist, auf den Arm. "Die Fütterung findet übrigens nicht während der Zooöffnungszeiten statt.", erklärt Großmüller. Von morgens acht Uhr bis abends sechs Uhr dauert normalerweise die Schicht eines Tierpflegers. Es sei denn, Tiere sind krank oder brauchen besondere Zuwendung, dann sind die Pfleger auch am Abend und in der Nacht hier.

Auf einen BlickDie Ausbildung zum Zootierpfleger dauert drei Jahre, in denen man alle Bereiche im Zoo durchläuft. Laut Benjamin Großmüller kommen auf einen freien Ausbildungsplatz bis zu 400 Bewerber. Für den Job sollte man nach seinen Erfahrungen "Idealismus und Perfektionismus mitbringen, und man sollte sehr genau arbeiten." evy

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