Kleine Kunstwerke auf der Haut

Neunkirchen. "Courage" (übersetzt: Mut) - so heißt das Piercing- und Tattoostudio in der Wilhelmstraße in Neunkirchen. Und ein bisschen Mut braucht wohl auch der ein oder andere, der hierher kommt, um seinen Körper schmücken zu lassen. Beim Betreten des Ladens wird der Kunde sofort von Studiobesitzer Drago Fucek an einer gemütlichen Theke empfangen

Neunkirchen. "Courage" (übersetzt: Mut) - so heißt das Piercing- und Tattoostudio in der Wilhelmstraße in Neunkirchen. Und ein bisschen Mut braucht wohl auch der ein oder andere, der hierher kommt, um seinen Körper schmücken zu lassen. Beim Betreten des Ladens wird der Kunde sofort von Studiobesitzer Drago Fucek an einer gemütlichen Theke empfangen. Er ist für die Piercings in seinem Laden zuständig. Ihm sind saubere Arbeit und die Aufklärung des Kunden besonders wichtig. Deshalb hat er sich der Europäischen Vereinigung für professionelles Piercing (EAPP) angeschlossen. Die Organisation gibt einen einheitlichen Fragebogen heraus, in dem verschiedene Fragen zum Thema Gesundheit beantwortet werden müssen. Außerdem gibt es immer ein Beratungsgespräch und Bedenkzeit.Das Piercing selbst wird dann in einem sterilen Raum mit einer Einweg-Braunüle gestochen. Neben Piercings sind bei "Courage" auch Tattoos gefragt. Dafür ist Markus Milbers zuständig. Er bittet seinen Kunden Olaf Schönecker in einen Raum, in dem schon alles vorbereitet ist, die farbige Skizze mit dem gewünschten Tattoo liegt auf einem Tisch. Daneben stehen Döschen mit den Farben, die dafür benötigt werden. Für Schönecker ist es bereits das 10. Tattoo. "Es ist eine große Sucht", gesteht er und setzt sich entspannt auf einen Stuhl. Der Geruch von Desinfektionsmittel schwebt über dem Raum, als sich Tätowierer Markus die Einweghandschuhe überzieht und hinter seinem Kunden Platz nimmt. Das gewünschte Tattoo soll auf dem hinteren Oberarm verewigt werden. Als die Tätowiermaschine in Gang gesetzt wird, klingt sie ein bisschen wie ein Bohrer beim Zahnarzt. Konzentriert zieht der Tätowierer erste Linien auf der Haut. "Es fühlt sich ein bisschen an wie Sonnenbrand, wenn man mit den Fingern drüber kratzt!", erklärt der Tätowierer, der selbst einige Tattoos an seinem Körper trägt. Nach einigen Minuten erkennt man schon erste Teile des Motivs. Vier Totenköpfe von Blumenranken umgeben sollen später den Oberarm des Kunden zieren. Etwa zweieinhalb bis drei Stunden wird Tätowierer Markus, der schon seit neun Jahren in diesem Beruf arbeitet, dafür brauchen. Die Idee zu dem Motiv hat der Kunde im Internet entdeckt. Am meisten Spaß macht es dem Tätowierer, individuelle Tattoos zu stechen. Doch es gibt auch immer wieder Modeerscheinungen. "Sterne sind im Moment im Trend", erzählt er. Es gibt auch Motive, für die der Profi nicht zu haben ist. "Politische Motive mache ich nicht!", sagt er entschieden. Außerdem rät er den Kunden auch mal, das gewünschte Tattoo noch mal zu überdenken, damit sie es am Ende nicht bereuen. Bereut hat der heutige Kunde kein einziges seiner bunten Kunstwerke auf der Haut. "Mit 23 Jahren habe ich angefangen!", erklärt er lächelnd. Auf seinem Oberarm sind die ersten Totenköpfe von Tattoo zehn bereits zu erkennen. Exakt folgt der Tätowierer der Schablone, die vorher angefertigt wurde. "Die Kunst und die Tätowierleidenschaft auszuleben, ist das Schönste am Job!", findet Markus Milbers.

Auf einem BlickWer über ein Piercing oder ein Tattoo nachdenkt, sollte sich ausführlich beraten lassen. Jugendliche ab 14 Jahren dürfen sich in Begleitung der Eltern ein Piercing stechen lassen. Bei Tattoos geht's ab 16 Jahren los, aber auch hier nur in Begleitung der Eltern. Preislich gibt es Piercings ab 45 Euro inklusive Schmuck. red

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