Kirkel fehlen 900 000 Euro

Kirkel · Einstimmig hat der Kirkler Gemeinderat gestern den Haushaltsplan 2014 verabschiedet. Erstmals seit Einführung der doppischen Haushaltsrechnung liegt das Defizit im Kirkeler Haushalt knapp unter der Millionengrenze.

 Noch baut der Pleitegeier kein Nest in der Kämmerei der Burggemeinde. Doch bei der Verabschiedung des Haushaltsplans wurde klar: Auch in Kirkel ist die Kassenlage angespannt. Über 900 000 Euro besträgt das Defizit in diesem Jahr. Foto: Thorsten Wolf

Noch baut der Pleitegeier kein Nest in der Kämmerei der Burggemeinde. Doch bei der Verabschiedung des Haushaltsplans wurde klar: Auch in Kirkel ist die Kassenlage angespannt. Über 900 000 Euro besträgt das Defizit in diesem Jahr. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Einstimmig mit Enthaltung der CDU hat der Kirkeler Gemeinderat gestern Abend den Haushaltsplan für das Jahr 2014 beschlossen. Die gute Nachricht in schwierigen Haushaltszeiten: Erstmals seit Einführung der doppischen Haushaltsrechnung liegt das Defizit mit 935 790 Euro unter der Millionengrenze. Trotzdem werde, so Kirkels Kämmerer Jörg Schwitzgebel in einem Gespräch mit unserer Zeitung "die Luft immer dünner".Doch trotz der klammen Kassen gibt es große Investitionen in der Burggemeinde. Die größte derzeit laufende ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses des Löschbezirks Limbach. Und auch dieses Thema fand sich gestern Abend auf der Tagesordnung der letzten regulären Sitzung des Kirkelers Gemeinderates in der Legislatur-Periode 2009/2014. Insgesamt sechs Mal entschieden die Ratsmitglieder über weitere Baumaßnahmen, die den Innenausbau vorantreiben soll.Dass sich statt des eigentlich zuständigen Bauausschusses der Gemeinderat gestern mit diesen Einzelvergaben befassen musste, sei dem Umstand geschuldet, dass der Termin für die Angebotsabgabe der an der Ausschreibung beteiligten Unternehmen genau zwischen der letzten Bauausschuss-Sitzung und der gestrigen Gemeinderatssitzung gelegen habe, so Bürgermeister Frank John (SPD). "Deswegen werden diese Vergaben nun vom Gemeinderat entschieden."Die gestrigen Entscheidungen des Rates zum Fortschritt der Arbeiten am neuen Feuerwehrgerätehaus und Limbach lassen natürlich die Frage zu, wie es aktuell um die Baumaßnahme stehe. Dazu Claus Eckel von der Kirkeler Bauverwaltung im Vorfeld der gestrigen Sitzung: "Alles läuft wie geplant. Der Dachdecker ist mit seinen Arbeiten fertig, derzeit laufen unter anderem die Elektro-Installationsarbeiten." Wie geplant solle der Neubau im September bezugsfähig sein.Doch wie schafft es eine Gemeinde wie Kirkel in diesen Tagen und angesichts der angespannten Haushaltslage überhaupt, ein Großprojekt wie den Neubau eines solchen Feuerwehrgerätehauses zu stemmen? Das Schlüsselwort heißt "gemeindliche Eigenbetriebe" - im konkreten Fall der "Immobilien- und Freizeitbetrieb" als finanziell eigenständiges "Sub-Unternehmen" der Gemeinde. Der ist es, der den Bau finanziert hat. Und das noch vor dem Zeitpunkt, an dem auch für diese Eigenbetriebe die schon für Gemeindehaushalte geltende Deckelung der zulässigen Kreditsumme für Investitionen pro Jahr auf 75 Prozent der Höhe der Tilgung von investiven Krediten festgelegt wurde. Kämmerer Jörg Schwitzgebel: "Aus unserem Kernhaushalt der Gemeinde Kirkel heraus hätten wir ein solches Projekt wie den Neubau des Limbacher Feuerwehrgerätehauses nicht leisten können." Doch bis zum Jahr 2012 konnte dies eben der gemeindeeigene "Immobilien- und Freizeitbetrieb" leisten, der nun der Gemeinde selbst den Neubau vermietet.

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