Kirche geht auf die Straße

Neunkirchen. Wenn zwei Mal hier zu Lande eine Tradition begründet, dann wird das Kreuzweg-Projekt der Katholischen Kirche im Raum Neunkirchen jetzt traditionell: Für Mittwoch, 24. März, 18 Uhr, laden die Verantwortlichen wieder ein zum gemeinsamen Gang mit Kreuz durch die Neunkircher Innenstadt

 Durch die Straßen der Neunkircher Innenstadt führt der Kreuzweg am 24. März. Diakon Oswald Jenni von St. Marien (links) und Dekanatsreferent Klaus Becker halten hier das Plakat bei der Vorab-Begehung mit der SZ in der Grabenstraße hoch. Foto: SZ

Durch die Straßen der Neunkircher Innenstadt führt der Kreuzweg am 24. März. Diakon Oswald Jenni von St. Marien (links) und Dekanatsreferent Klaus Becker halten hier das Plakat bei der Vorab-Begehung mit der SZ in der Grabenstraße hoch. Foto: SZ

Neunkirchen. Wenn zwei Mal hier zu Lande eine Tradition begründet, dann wird das Kreuzweg-Projekt der Katholischen Kirche im Raum Neunkirchen jetzt traditionell: Für Mittwoch, 24. März, 18 Uhr, laden die Verantwortlichen wieder ein zum gemeinsamen Gang mit Kreuz durch die Neunkircher Innenstadt. In Erinnerung an Christi Leiden auf Golgatha vor 2000 Jahren, aber verknüpft mit dem Leid, das Menschen heute und hier erfahren.Dekanatsreferent Klaus Becker und Oswald Jenni, Diakon in der Pfarrei St. Marien Neunkirchen, sind mit unserer Zeitung die vier Stationen des Kreuzwegs vorab abgelaufen. "Wir wollen bewusst auf die Straßen", sagen die beiden vor dem Startpunkt St. Marien. "Das, was wir uns in der Kirche auf den Kreuzweg-Bildern anschauen, das passiert hier draußen in unserer Stadt. Menschen erfahren, dass sie ausgelacht werden, dass sie hinfallen, dass sie ausgegrenzt werden, dass sie als Bittsteller leben müssen." Deshalb Kreuzweg bewusst mal nicht "im geschützen, aufgeräumten, beheizten Kirchenraum", sondern im wirklichen Neunkircher Innenstadt-Leben.Von der Marienkirche geht es zum St. Josef-Krankenhaus. Ort des Bewusstmachens, dass Krankheit, Leiden und Sterben zum Leben dazu gehören. Inhaltlich bereiten diese Station junge Menschen vor, die im Krankenhaus ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. "Es ist auch ein Abschied von St. Josef", erinnert Becker. Denn das Krankenhaus wird geschlossen, die neue Verbundklinik der Marienhaus GmbH - Zusammenschluss der Kinderklinik Kohlhof und St. Josef - wird derzeit in Kohlhof gebaut.Dritte Kreuzweg-Station ist am Stadtpark. Hier hat die Arge Neunkirchen ihren Sitz. Die Arbeitsgemeinschaft zwischen Landkreis und Arbeitsagentur kümmert sich um Langzeitarbeitslose. Jenni: "Hier erleben das Leid der Menschen, die kommen, weil sie Hilfen brauchen. Und hier sehen die Mitarbeiter Leid. Hartz IV bekommt Gesichter und persönliche Geschichten." Mehr als 1000 bedürftige Haushalte monatlich nehmen das Lebensmittelangebot der Neunkircher Tafel wahr. Die Ausgabestelle an der Pauluskirche ist die vierte Station. Im großen Saal der Evangelischen Kirchengemeinde gibt es im Anschluss eine Begegnung bei Wein, Saft und Brot. Der Schlusspunkt wird ökumenisch gesetzt - mit Pfarrerin Britt Goedeking.

HintergrundVeranstalter des Kreuzweg-Projekts ist das Dekanat Neunkirchen in Zusammenarbeit mit der Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen, dem St. Josef-Krankenhaus, der Caritas, der Katholischen Erwachsenenbildung, der Familienbildungsstätte Neunkirchen, dem Betreuungsverein des Sozialdienstes katholischer Männer und Frauen, den katholischen Kindertagesstätten, der Lebensberatung sowie der Pfarrei St. Marien Neunkirchen. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort