Kinder unter einem Dach betreuen

Neunkirchen. Ein vergessenes Kinderbuch ("Steffi auf dem Reiterhof"), abgeblätterte Fensterbilder und gestapelte Stühle erinnern noch daran, dass hier vor nicht allzu langer Zeit Kinder unterrichtet wurden

Neunkirchen. Ein vergessenes Kinderbuch ("Steffi auf dem Reiterhof"), abgeblätterte Fensterbilder und gestapelte Stühle erinnern noch daran, dass hier vor nicht allzu langer Zeit Kinder unterrichtet wurden. In einem der leer stehenden Räume der früheren Realschule Steinwald erläuterten gestern Oberbürgermeister Jürgen Fried und der städtische Bauleiter Gerhard Roth, wie das künftige Kinderbetreuungszentrum aussehen soll. Für rund 1,7 Millionen Euro soll die Betreuung der Kleinsten bis zum Ende der Grundschulzeit in einem Gebäude ermöglicht werden. In der 1961 erbauten Steinwaldschule im Nachtigallenweg befindet sich zur Zeit die Grundschule mit freiwilliger Ganztagsschule, die bereits saniert ist. Nun werden seit dem 4. September die Trakte A und B komplett umgebaut. "Mit viel Glas", wie Gerhard Roth berichtete. Der Grundschulcharakter soll verschwinden, dafür werden auch die hohen Brüstungen in den Klassensälen abgerissen. "Wir stellen hier, wie schon im neuen Kindergarten Parkstraße, Ansprüche an die Architektur", betont Oberbürgermeister Jürgen Fried. Zurzeit ist der Verbindungsteil zwischen zwei Gebäudetrakten im Rohbau. Der Anbau werde in der Art eines Wintergartens - ebenfalls mit großen Fenstern gestaltet, so Roth. Hier werden die Kinder in luftiger Atmosphäre essen können. Die drei Gruppenräume für die Kinderkrippe werden ebenerdig sein wegen der Kinderwagen. Hier ist dann Platz für je zehn Kinder ab sieben Monaten mit jeweils einem Schlaf- und Wickelraum. Eine große Terrasse zum Spielen bei schönem Wetter ist ebenfalls vorgesehen. Der Kindergartenbereich bietet drei Gruppenräume mit jeweils einem Förderraum. Er ist ausgelegt für 50 Kinder und 25 Tagesstättenplätze für Kinder von drei bis sechs Jahren. Der Standort Steinwald wird nach Furpach das zweite Kinderbetreuungszentrum von Neunkirchen. Nach knapp 50 Jahren war nach den Worten Frieds eine grundlegende Sanierung der Steinwaldschule und der Außenanlagen dringend erforderlich. Die Entscheidung für ein neues Betreuungszentrum an einem Ort fiel auch deshalb, weil der Mietvertrag für den in unmittelbarer Nähe angesiedelten und sehr beengten Kindergarten Lerchenweg Ende 2010 ausläuft. Dieser wird noch so lange betrieben, bis das neue Zentrum fertig ist. Läuft alles glatt, wird dies Ende August 2010 der Fall sein.Bis 2012 sind die deutschen Kommunen gehalten, möglichst viele Krippenplätze vorzuhalten. Bis Ende 2010 sind in Neunkirchen insgesamt 193 Plätze vorhanden, davon werden 50 Plätze ganz neu geschaffen. Im Kinderzentrum Steinwald 30, im evangelischen Kindergarten Goethestraße 10 und ebenso viele im katholischen Kindergarten Wiebelskirchen. Von den rund 220 Steinwald-Grundschülern besuchen 40 die freiwillige Ganztagsschule. Wie der Oberbürgermeister sagte, werde angestrebt, die Parkschule als echte Ganztagsschule anzubieten, "um die Kinder im sozialen Brennpunkt so lange wie möglich in der Schule zu behalten." "Viel Glas soll den Grundschulcharakter verdrängen."Bauleiter Gerhard Roth

Auf einen BlickDas Kinderbetreuungszentrum am Standort Steinwaldschule wird für 1,7 Millionen Euro von der Stadt Neunkirchen erbaut. Davon übernehmen das Land 771 000 Euro und der Landkreis Neunkirchen 416 000 Euro. Der städtische Kostenanteil liegt bei 501 000 Euro. Das Zentrum wird 30 Kinderkrippen-Plätze und 75 Kindergarten-Plätze anbieten. Bis Ende 2010 sind insgesamt 193 Krippenplätze in Neunkirchen vorhanden; 110 städtische Plätze und 83 Plätze von konfessionellen bzw. freien Trägern. Die Grundschule Steinwald ist eine freiwillige Ganztagsschule. hek

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