Kinder lernen Verkehrsregeln

Neunkirchen. Jede Menge Sonnenschein, laute Musik, Fahrräder, Ampeln, Verkehrserzieher und vor allem zirka 300 Kinder: Am Freitag drehte sich auf dem Gelände der Neunkircher Jugendverkehrsschule bei der Verkehrssicherheitsveranstaltung der Neunkircher Kreisverkehrswacht wieder alles um Kind und Verkehr

 Oberkommissar Heinz Histing (links) und Kommissarin Alexandra Koch erklären die Verkehrsregeln. Foto: Willi Hiegel

Oberkommissar Heinz Histing (links) und Kommissarin Alexandra Koch erklären die Verkehrsregeln. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Jede Menge Sonnenschein, laute Musik, Fahrräder, Ampeln, Verkehrserzieher und vor allem zirka 300 Kinder: Am Freitag drehte sich auf dem Gelände der Neunkircher Jugendverkehrsschule bei der Verkehrssicherheitsveranstaltung der Neunkircher Kreisverkehrswacht wieder alles um Kind und Verkehr. Kindergartenkinder und Grundschüler traten auf Anweisung von Oberkommissar Heinz Histing und Kommissarin Alexandra Koch kräftig in die Pedale und beachteten dabei verschiedene Verkehrszeichen. Prävention im Wandel der Zeit war das Thema bei einem Pressegespräch am Rande der Veranstaltung. "Wir wollen mit Veranstaltungen wie dieser Prävention in neue Bahnen lenken. Die Kinder sollen hier aktiv erleben", sagte der Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht Neunkirchen, Hans-Jürgen Maurer. Mit Erlebnispädagogik wolle man den Kleinen ein positives Erlebnis bieten. "Das ist erfolgversprechend, bei den Kleinen kann man die Richtung noch beeinflussen", so der Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht weiter, der zusammen mit der Polizeibezirksinspektion und dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Neunkirchen, unterstützt durch das Landesinstitut für Präventives Handeln, eingeladen hatte. Dass es wichtig sei, Kinder frühestmöglich an den Straßenverkehr zu gewöhnen, betonte auch Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann. "Diese Veranstaltung ist prototypisch vorbildlich", sagte Professor Günter Dörr, Leiter des Landesinstitutes für präventives Handeln. Besonders lobte er, dass hier der Blick nicht nur auf den Verkehr gerichtet werde, sondern auch erlebnispädagogische Elemente eingebaut würden. "Das ist eine gute Möglichkeit, den Kindern Selbstbewusstsein zu vermitteln", hob Dörr hervor. Die Art der Vermittlung lobte auch die Schulleiterin der Grundschule am Stadtpark, Barbara Wagner, die mit ihren Schülern an der Veranstaltung teilnahm.Aber auch kritische Töne wurden laut. Kommissar und Verkehrserzieher Heinz Histing bemängelte, dass viele Kinder motorisch nicht fit seien. "Manche, die zu uns kommen, können noch nicht mal auf dem Fahrrad sitzen", so der Experte. Auch Professor Dörr bestätigte, dass Kinder in Sachen Beweglichkeit schlechter seien, als noch vor zehn oder 15 Jahren. Dazu sagte Grundschullehrerin Wagner: "Es ist für Kinder aber heute auch schwieriger auf den Straßen zu fahren als früher, da diese vielmehr befahren sind. Zudem haben viele unserer Kinder gar kein Fahrrad." Aber so oder so: Erfreuliches hatte Bernd Jurkschat von der Neunkircher Polizei zu berichten. Er sagte: "Die Verkehrsunfälle, an denen Kinder beteiligt sind, sind in den vergangenen Jahren im Landkreis Neunkirchen zurückgegangen." Genauso die so genannten Schulwegunfälle. "Ich hoffe, dass es so bleibt", betonte er. Er führte aus der Statistik an, dass es im Jahr 2007 63 Verkehrsunfälle mit Beteiligung eines Kindes gegeben habe, im Jahre 2008 waren es 67, 2009 nur noch 53. In diesem Jahr seien es bis jetzt 20 solcher Unfälle. Erfahrungen mit Unfällen hatten Denise Wolterstorf und Gaetano D' Ipollito glücklicherweise bisher nicht gemacht, aber mit Straßenverkehrsregeln, da kennen sich die beiden Zehnjährigen aus. "Es ist wichtig, dass wir das lernen", sind sich beide Grundschulkinder einig. Auf vielbefahrenen Straßen fahren sie kein Fahrrad. Gaetano tritt im Neunkircher Stadtpark in die Pedale, Denise radelt im heimischen Garten oder zumindest ganz in der Nähe ihres Zuhauses. "Diese Veranstaltung ist prototypisch vorbildlich." Günter Dörr

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