Seelsorge Kaum Zeit für die Begleitung

Hasborn-Dautweiler · Im Hasborner Caritas-Seniorenhaus schließen Seelsorge-Mitarbeiter jetzt eine Lücke.

 Pastor Hans-Ludwig Leininger, die Seelsorge-Mitarbeiterin Maria Reichert und Diakon Leo Eckert (von links).

Pastor Hans-Ludwig Leininger, die Seelsorge-Mitarbeiterin Maria Reichert und Diakon Leo Eckert (von links).

Foto: Silke Frank

(red) Wo im hektischen Alltag oft die Zeit für persönliche Sorgen und spirituelle Gespräche fehlt, schließt Maria Reichert im Caritas-Senioren-Haus Hasborn eine Lücke. Nach einer einjährigen Fortbildung ist sie seit Anfang dieses Jahres als „Mitarbeiterin in der Seelsorge“ tätig.

Mit einem festen Stellenanteil unterstützt Maria Reichert nun in Kooperation mit den Pastoral-Verantwortlichen seelsorgerische Aufgaben. „Der Dienst wird gebraucht und der Dienst ist gewollt“, erklärte Pastor Stefan End, Dechant des Dekanats St. Wendel, bei der Beauftragungsfeier.

Durch den Rückgang an pastoralem Personal in den Bistümern werden vielerorts die Seelsorge-Einheiten immer größer, sodass für eine intensive Begleitung in den Senioreneinrichtungen keine Zeit mehr da ist“, sagte Diakon Wolfgang Schu, Seelsorger und Leiter der Stabsstelle Spiritualität und Leitbild der Caritas. An diese Problematik anknüpfend wurde dieses neue, trägerübergreifende Projekt initiiert. Der Schwerpunkt des seelsorgerischen Angebotes liegt auf der Seite des Zuhörens und im Gespräch, soweit dies gewünscht wird.

Maria Reichert, selbst seit vielen Jahren in der sozialen Beschäftigung des Senioren-Hauses beschäftigt, kennt die Nöte und Bedürfnisse der Bewohner. „Die Bewohner kennen mich und haben Vertrauen. Durch den klar geregelten Stundenanteil habe ich jetzt die notwendige Zeit und Ruhe, um auf die persönlichen Bedürfnisse eingehen zu können. Denn nur mit Ruhe kann man auch seelsorgerisch tätig sein“, sagte Maria Reichert.

Der Kirchgang sei ein wichtiges Ritual der Bewohner, ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Einmal im Monat hält Maria Reichert einen Wortgottesdienst für dementiell veränderte Bewohner in der Hauskapelle. „Der Gottesdienst ist individuell auf die Bedürfnisse von dementiell veränderten Bewohnern zugeschnitten und löst sich von konventionellen Abläufen. Ich versuche den Ablauf mit einfachen Gedanken und Strukturen zu gestalten. Ein Kommen und Gehen ist jederzeit möglich, denn normale Gottesdienstzeiten sind für Menschen mit Demenz zu lang und eventuell auch zu kompliziert“, beschrieb Maria Reichert den Ablauf dieses besonderen Angebotes.

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